Artemis und die Rettung des kleinen Rehkitzes

Artemis findet ein kleines Rehkitz, das in eine Falle geraten ist, und hilft ihm, sich zu befreien. Eine Geschichte über Güte und den Schutz der Natur.

Artemis und die Rettung des kleinen Rehkitzes

In einem dichten Wald, wo hohe Bäume wuchsen und verborgene Pfade sich schlängelten, herrschte die mächtige und gütige Göttin Artemis. Ihre Ländereien erstreckten sich über viele Meilen, und jeder Waldbewohner — vom kleinen Vogel bis zum großen mächtigen Bären — wusste, dass Artemis stets für Ordnung sorgte und sich um die Tiere kümmerte.

Sie liebte ihre Wälder und die Tiere, die dort lebten. Jeden Tag durchstreifte Artemis ihr Reich, um sicherzustellen, dass alles in Frieden war. Sie kannte jeden Winkel, jeden Pfad, jeden Baum. Und es gab kein Tier oder Vogel, den sie nicht bemerken würde.

Eines Morgens ging Artemis, wie gewohnt, auf ihrem Waldweg entlang. Alles war ruhig, nur gelegentlich raschelten Blätter im Wind, und Vögel zwitscherten. Plötzlich vernahm ihr feines Gehör einen kaum hörbaren, klagenden Laut — ein leises, verzweifeltes Fiepen. Der Klang kam aus der Tiefe des Waldes.

Artemis blieb stehen und lauschte. Das Fiepen wiederholte sich, diesmal etwas lauter. Es war ein Ton, der eindeutig von einem verängstigten und vielleicht verletzten Wesen stammte. Ohne eine Sekunde zu zögern, eilte die Göttin in die Richtung, aus der der Laut kam.

Als sie näher kam, bot sich ihr ein trauriger Anblick. Auf einer kleinen Lichtung stand ein kleines Rehkitz. Sein dünnes Beinchen war in einer Falle gefangen, die jemand aufgestellt hatte. Das Rehkitz, verängstigt und schwach, gab leise klagende Laute von sich und versuchte sich zu befreien, doch jeder Versuch fügte ihm nur noch mehr Schmerz zu.

Artemis entdeckt das Rehkitz in der Falle

— Du armes Ding, — flüsterte Artemis, als sie das kleine Rehkitz ansah, das verzweifelt kämpfte, aber nicht entkommen konnte. Ihr Herz zog sich vor Mitleid mit dem hilflosen Wesen zusammen.

— Hab keine Angst, ich bin hier, um dir zu helfen, — sagte sie, und näherte sich dem Rehkitz langsam, um es nicht noch mehr zu erschrecken.

Das Rehkitz blickte sie mit großen dunklen Augen an, voller Angst und Schmerz. Es wusste noch nicht, dass es vor seiner Retterin stand. Artemis kniete sich behutsam neben das Rehkitz und legte sanft ihre Hand auf seinen Rücken, um es zu beruhigen.

— Alles wird gut, kleiner Freund. Ich bin hier, um dich zu befreien, — sagte sie mit sanfter Stimme und streichelte es, damit es sich sicher fühlte.

Artemis befreit vorsichtig das Rehkitz

Als das Rehkitz etwas ruhiger wurde, begann Artemis vorsichtig, die Klemmen der Falle zu lösen. Ihre Hände waren geschickt und sicher — schließlich war sie nicht nur die Göttin des Waldes, sondern auch eine geschickte Jägerin. Artemis wusste, dass ein hastiger Versuch dem kleinen Tier wehtun könnte, also handelte sie vorsichtig, um sein Bein zu befreien.

Jede ihrer Bewegungen war voller Sanftheit und Fürsorge, und das Rehkitz begann, dies zu spüren und sich zu entspannen. Schließlich, nach einigen Minuten geduldiger Arbeit, öffnete sich die Falle und das Bein des Rehkitzes war frei. Es machte einen vorsichtigen Schritt und dann noch einen, um sich daran zu gewöhnen, dass es sich wieder schmerzfrei bewegen konnte.

— Nun bist du frei, kleiner Freund, — sagte Artemis und brachte die Falle weit weg von der Lichtung, damit kein anderes Tier hinein geriet.

Das Rehkitz sah sie dankbar an, seine großen Augen strahlten vor Wärme und Vertrauen. Es trat an die Göttin heran und berührte sanft ihre Hand mit seiner kleinen Nase, als wollte es sich bedanken. Artemis lächelte und streichelte es sanft am Kopf.

Das Rehkitz schaut Artemis dankbar an

— Geh nun, aber sei vorsichtig, — sagte sie, während sie sich erhob.

Das Rehkitz sah sie noch einmal an, als wollte es sich das Bild dieser guten Frau einprägen, die ihm in der Not geholfen hatte. Dann sprang es leichtfüßig davon und verschwand im dichten Grün des Waldes.

Artemis beobachtete, wie es davonlief, und lächelte. Ihr Herz war voller Freude darüber, dass sie wieder einem ihrer Waldfreunde hatte helfen können. Denn für sie war jedes Wesen im Wald wichtig, und sie war bereit, sie alle zu schützen.

Das Rehkitz läuft frei und glücklich in den Wald zurück

Seitdem wusste das Rehkitz immer, dass in diesem Wald jemand war, der es und die anderen Tiere vor jeder Gefahr beschützen würde. Und jedes Mal, wenn es eine sanfte Stimme hörte oder eine leichte Brise spürte, erinnerte es sich an die gute Göttin, die es gerettet hatte, und wusste, dass es immer einen Platz für Güte und Fürsorge in dieser Welt gibt.

Und Artemis setzte ihre Wanderungen durch den Wald fort, stets darauf bedacht, dass kein Wesen in Not geriet. Sie wusste, dass es ihre Bestimmung war, diesen Wald und seine Bewohner zu schützen, und ihre Liebe zum Wald wurde mit jedem Tag nur stärker.

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