Das Abenteuer des kleinen Fliegers: Der Flug nach der warmen Sommerwolke
Der kleine Flieger Wintik entdeckt ein frierendes Rehkitz und macht sich auf die Suche nach einer warmen Sommerwolke, um es zu wärmen. Wintik fliegt über die Gipfelberge und kehrt zurück, um den Wald mit Wärme und Fürsorge zu erfüllen. Diese Geschichte handelt von Freundlichkeit, Hilfe und Freundschaft.
Die Waldlichtung bei den Gipfelbergen lag still in der morgendlichen Dämmerung, getaucht in tiefes Schweigen. Nur die ersten Sonnenstrahlen begannen, die Blätter der Bäume zu erwärmen, als der kleine Flieger Wintik sanft am Himmel entlang flog. Er war klein, aber auffällig durch seine leuchtend blaue Farbe und die regenbogenfarbenen Streifen an den Flügeln. Seine „Augen“-Fenster strahlten vor Freude, und das Lächeln an seiner Nase schien jedem entgegenzurufen: „Ich bin immer bereit für ein Abenteuer!“
Als er über die Kiefern flog, bemerkte Wintik plötzlich am Rand der Waldlichtung ein kleines Rehkitz, das die Ohren angelegt und leicht zitternd auf dem kalten Gras stand. Sofort flog der kleine Flieger tiefer, um herauszufinden, was los war.
— Hallo, Kleiner! — rief Wintik und bemühte sich, das Kitz nicht zu erschrecken. — Warum stehst du hier allein und zitterst?
Das Rehkitz blickte vorsichtig zu dem kleinen Flieger auf. Seine Augen wirkten ein wenig traurig, und seine Ohren zitterten kaum merklich.
— Hallo, Wintik, — flüsterte es. — Mir ist ein bisschen kalt. Meine Mama ist in den Wald gegangen, um Futter zu suchen, und ich warte hier… aber es ist so kalt…
Sofort wusste Wintik, dass er helfen musste. Er empfand tiefes Mitleid mit dem kleinen Kitz und begann zu überlegen, wie er es wärmen könnte.
— Keine Sorge, ich weiß, wie ich dir helfen kann! Ich werde eine warme Sommerwolke finden, die dich wärmen wird, — versprach Wintik entschlossen.
Das Rehkitz schaute überrascht zu dem kleinen Flieger auf, aber in seinen Augen glomm Hoffnung auf.
Mit diesen Worten stieg Wintik hoch in den Himmel, in Richtung der Berggipfel, wo die Vögel des Waldes ihm einst von den wärmsten und weichsten Sommerwolken erzählt hatten. Der Weg war nicht leicht, doch Wintik war fest entschlossen, eine Wolke zu finden, die sein kleines Freund wärmen könnte.
Über dem Wald sammelten sich leichte Nebelschwaden, und Wintik flog durch sie hindurch, auf die Gipfel zu, wo die Luft schon wärmer war. Bald entdeckte er eine kleine Wolke, die in der Sonne leuchtete wie ein märchenhafter, flauschiger Teppich.
„Da ist sie! — dachte Wintik. — Sie wird perfekt für meinen kleinen Freund sein!“ Sanft flog er zur Wolke und lenkte sie vorsichtig in Richtung Wald, wobei er versuchte, sie auf Kurs zu halten. Mit der Wolke zu fliegen war nicht einfach, doch Wintik blieb standhaft, denn sein frierender Freund wartete auf ihn.
Endlich, nach einiger Zeit, kamen der kleine Flieger und die warme Wolke an der Waldlichtung an, wo das Rehkitz immer noch traurig da stand. Als Wintik die Wolke vorsichtig über ihm schweben ließ, spürte das Rehkitz die sanfte, warme Umarmung. Es streckte seine kleinen Beine, hob die Ohren und lächelte dankbar.
— Wintik, das ist so schön und warm! — sagte das Rehkitz voller Freude und genoss die Wärme der Wolke.
Wintik umflog die Wolke und überzeugte sich, dass das Rehkitz nicht mehr fror, und atmete erleichtert und glücklich auf.
— Ich freue mich, dass ich helfen konnte, — sagte Wintik. — Verliere niemals die Hoffnung, denn gute Freunde sind immer in der Nähe.
Bald kamen auch die anderen Waldbewohner herbei. Igel, Eichhörnchen, kleine Füchse und Hasen — alle bestaunten die warme Wolke, die sich über die Lichtung gelegt hatte. Sie umringten das Rehkitz und freuten sich, dass es nun lächelte und nicht mehr fror.
— Danke, Wintik! — sagten die Tiere, und ihre Stimmen klangen voller Dankbarkeit.
— Ich helfe immer gern, Freunde, — antwortete der kleine Flieger und zwinkerte mit einem seiner „Augen“-Fenster. — Denn anderen zu helfen, ist das Wichtigste!
Seitdem wussten die Waldbewohner, dass, wenn in ihrem Leben ein kalter Moment kam, der kleine Flieger Wintik ihnen immer zur Seite stehen würde und Wärme, Fürsorge und ein Stückchen Sommer mit sich brachte.
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