Der Bucklige alte Mann – eine japanische Legende über Magie und Verwandlung

Der Bucklige alte Mann ist eine japanische Legende über einen guten Menschen, der sich mithilfe von Magie von seinem Buckel befreite. Eine Geschichte über Tugend, Wunder und Gerechtigkeit.

Der Bucklige alte Mann – eine japanische Legende über Magie und Verwandlung

Kurzbeschreibung: Diese japanische Legende erzählt von einem guten alten Mann, der sich dank einer Begegnung mit magischen Wesen von seinem Buckel befreite. Eine Geschichte über Verwandlung durch Tugend.


Vor langer Zeit lebte in einem kleinen japanischen Dorf ein alter Mann mit einem großen Buckel auf dem Rücken. Trotz seiner körperlichen Besonderheit war er ein freundlicher und fröhlicher Mensch. Jeden Tag ging er in den Wald, sammelte Brennholz und genoss die Natur. Die Dorfbewohner liebten ihn für seine Güte, manchmal jedoch lachten sie über sein Äußeres.

Eines Abends, als er Brennholz sammelte, verlor der alte Mann das Zeitgefühl. Die Nacht brach herein, und es wurde dunkel im Wald. Er beschloss, die Nacht unter einem großen Baum zu verbringen. Plötzlich hörte er melodisches Gesang und sah Lichter im Wald tanzen. Neugierig näherte er sich vorsichtig und erblickte ein seltsames Bild.

Auf einer kleinen Lichtung tanzten Yōkai – magische Geister – um ein Feuer. Sie sangen und feierten, ihre Tänze waren gleichzeitig schön und furchterregend. Der alte Mann, ohne Angst zu haben, beobachtete sie aus seiner Deckung.

Als einer der Yōkai ihn bemerkte, wandte er sich an den alten Mann:

— Wer bist du, Sterblicher, der du nachts in unseren Wald gekommen bist? Warum beobachtest du unsere Tänze?

Der alte Mann beugte sich und antwortete:

— Verzeihe mir, ich bin zufällig hierher gekommen. Aber eure Tänze sind so schön, dass ich meine Augen nicht abwenden konnte.

Die Yōkai, geschmeichelt durch seine Worte, boten ihm an:

— Wenn du so beeindruckt bist, warum kommst du nicht mit uns und tanzt?

Der alte Mann lehnte nicht ab. Er trat auf die Lichtung und begann, zusammen mit den Geistern zu tanzen. Seine Bewegungen waren lustig, aber aufrichtig, und das erheiterten die Yōkai so sehr, dass sie lachten und mit den Händen klatschten. Ihre Freude erfüllte den ganzen Wald.

Am Ende des Abends sagte der Haupt-Yōkai:

— Du hast uns erheitert, alter Mann. Wir möchten dir danken. Sag uns, was du dir wünschst?

Der alte Mann dachte nach und sagte:

— Ich wünsche mir weder Reichtum noch Ruhm. Wenn ihr könnt, helft mir, meinen Buckel loszuwerden, der mich mein ganzes Leben lang belastet hat.

Der Haupt-Yōkai lächelte und berührte den Buckel. Im Handumdrehen verschwand er, und der alte Mann fühlte eine Leichtigkeit, die er nie zuvor erlebt hatte.

— Danke euch! — rief er aus. — Ich werde eure Güte niemals vergessen.

Der alte Mann kehrte ins Dorf zurück, und alle waren erstaunt über seine Verwandlung. Er erzählte seine Geschichte, aber die Menschen, die zuvor über ihn gelacht hatten, wurden neidisch. Ein neidischer Mann mit einem Buckel beschloss, seinen Weg zu wiederholen.

Er ging in den Wald, fand die Yōkai und begann, sie zu beobachten. Doch anstatt aufrichtige Bewunderung zeigte er grobes Verhalten und verlangte, dass sie auch ihn von seinem Buckel befreien. Die Yōkai, verärgert über sein Verhalten, verhängten ein Urteil über ihn: Ein zweiter Buckel erschien auf seiner Brust.

Seitdem verstanden die Dorfbewohner, dass Güte und Aufrichtigkeit wichtiger sind als das Äußere. Und die Geschichte des alten Mannes wurde zum Symbol dafür, dass ein gutes Herz immer belohnt wird.

Der Bucklige alte Mann japanisches Märchen mit Illustration


Moral der Geschichte:

Diese Geschichte lehrt, dass Güte und Aufrichtigkeit Türen zu Wundern öffnen, während Neid und Bosheit zu Unglück führen.

Diskussionsfragen:

  • Warum hatte der alte Mann keine Angst vor den Yōkai und was rettete ihn?
  • Wie half seine Güte ihm, sich von seinem Buckel zu befreien?
  • Was lehrt diese Geschichte über Neid und einen guten Umgang mit anderen?

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