Der Hahn und das Sonnenlicht – Ein chinesisches Märchen über Mut und Freude
Ein chinesisches Märchen über einen Hahn, dessen lautes Krähen die Wolken vertrieb und Sonnenlicht sowie Freude ins Dorf zurückbrachte. Eine Geschichte über Mut und Ausdauer.
Kurzbeschreibung: Dieses Märchen erzählt von einem Hahn, der durch sein Krähen die Regenwolken vertrieb und die Sonne ins Dorf zurückbrachte. Eine Geschichte darüber, wie Ausdauer und Mut anderen Freude bringen können.
In einem kleinen Dorf, das sich an der Seite eines Hügels erstreckte, lebten freundliche Menschen. Ihre Häuser standen zwischen grünen Wiesen, und die helle Sonne schien immer am Himmel. Kinder spielten draußen, und Erwachsene gingen fröhlich ihren täglichen Aufgaben nach. Die Dorfbewohner liebten ihr Dorf für seine Wärme und sein Licht.
Doch eines Tages änderte sich alles. Dunkle Wolken zogen am Horizont auf, und der Regen begann zu fallen. Zunächst freuten sich die Menschen, in der Annahme, dass der Regen bald aufhören und den Feldern zugutekommen würde. Doch der Regen hielt Tag für Tag an, verwandelte Straßen in Schlamm und machte die Luft kalt. Die Wolken blockierten die Sonne, und das Dorf wurde düster. Kinder konnten nicht mehr draußen spielen, und Erwachsene blickten traurig zum Himmel.
An der Dorfrand lebte ein Hahn, bekannt für sein lautes Krähen. Jeden Morgen begrüßte er die Sonne, aber an diesen wolkigen Tagen war seine Stimme kaum zu hören. Der Hahn sah die traurigen Menschen und dachte: "Ich muss etwas tun. Wenn die Sonne nicht kommt, vielleicht kann ich sie rufen."
Frühmorgens, als das ganze Dorf noch schlief, kletterte der Hahn auf das Dach seines Hühnerstalls. Er blickte auf den grauen Himmel, atmete tief ein und krähte laut: "Kikeriki!" Seine Stimme hallte durch das ganze Dorf, aber nichts geschah. Die Wolken blieben dick und schwer.
Der Hahn gab nicht auf. Er krähte noch einmal, noch lauter: "Kikeriki!" Sein Krähen hallte von den Hügeln wider. Für einen Moment erschien ein schwacher Lichtstrahl in den Wolken, verschwand aber sofort wieder.
"Ich werde nicht aufhören, bis die Sonne zurückkehrt," dachte der Hahn. Er hörte nicht auf zu krähren. Seine Rufe wurden immer lauter, und seine Stimme drang immer höher in den Himmel. Die Wolken begannen sich zu lichten, und die ersten Sonnenstrahlen brachen durch das Tuch. Das Dorf begann zu leben.
Als die vertrauten Klänge zu hören waren, gingen die Dorfbewohner aus ihren Häusern. Sie sahen, wie die Wolken allmählich verschwanden und der Himmel heller wurde. Der Hahn krähte weiter, bis die Sonne vollständig über den Hügeln aufging und alles um ihn herum erwärmte.
Die Kinder rannten lachend und freudig nach draußen, um die Rückkehr des Lichts zu feiern. Die Erwachsenen dankten dem Hahn für seine Hartnäckigkeit. "Du hast den Regen vertrieben und uns die Sonne zurückgebracht!" sagten sie. Der Hahn hob stolz seinen Kopf, wissend, dass seine Bemühungen nicht umsonst waren.
Von da an wurde der Hahn zum Symbol für den neuen Tag und die Freude. Jeden Morgen weckte er das Dorf mit seinem lauten Krähen, erinnerte alle daran, dass selbst eine kleine Tat große Freude bringen kann.
Moral der Geschichte: Ausdauer und Mut helfen, alle Schwierigkeiten zu überwinden. Selbst der kleinste Held kann etwas Wichtiges für andere tun.
Fragen zur Diskussion mit Kindern:
- Warum waren die Dorfbewohner traurig?
- Wie hat der Hahn geholfen, die Sonne zurückzubringen?
- Was lehrt diese Geschichte?
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