Der kleine Reisende
Mila trifft auf ein kleines Seepferdchen, das sich zu weit von seinem Zuhause entfernt hat. Sie beschließt, es zurückzubegleiten, schützt es unterwegs und zeigt ihm die Wunder der Unterwasserwelt.
Mila planschte in den ruhigen Gewässern, als sie ein kleines Seepferdchen bemerkte, das weit von den Korallenriffen entfernt war. Sein winziger Körper zitterte, und es sah sehr verloren aus, nicht wissend, wie es nach Hause zurückfinden sollte.
Vorsichtig schwamm Mila zu ihm hinüber und lächelte freundlich:
— Hallo, kleiner Reisender! Hast du dich verirrt?
Das Seepferdchen hob den Kopf und beruhigte sich ein wenig, als es Mila sah. Seine großen Augen blickten sie dankbar und erleichtert an.
— Ich… ich wollte nur den Ozean sehen, — antwortete es leise. — Aber jetzt weiß ich nicht mehr, wie ich nach Hause komme. Mein Zuhause ist dort, hinter dem großen Korallenriff, aber ich bin zu weit geschwommen...
Mila verstand, dass es wirklich die Orientierung verloren hatte und konnte nicht anders, als ihm zu helfen.
— Keine Sorge, ich werde dir helfen, zurückzukommen, — beruhigte sie es. — Gemeinsam schaffen wir das.
Sie machten sich auf den Weg durch das ruhige Wasser, und Mila hielt das Seepferdchen von starken Strömungen und unerwarteten Gefahren fern. Auf dem Weg trafen sie viele interessante Meeresbewohner, die sich freuten, Mila zu sehen und das kleine Seepferdchen neugierig beobachteten.
Als Erstes trafen sie den freundlichen Krebs namens Krewi. Krewi betrachtete das Seepferdchen neugierig und winkte freundlich mit seiner Schere.
— Hallo, Mila! Wer ist dein neuer Freund? — fragte Krewi und nickte in Richtung des Seepferdchens.
Mila erzählte ihm, wie sie den kleinen Reisenden getroffen hatte, der sich verlaufen hatte, und wie sie beschlossen hatte, ihm nach Hause zu helfen. Krewi nickte zustimmend:
— Seid vorsichtig, weiter weg von den Riffen gibt es manchmal starke Strömungen. Wenn ihr möchtet, kann ich euch einen kürzeren Weg durch mein Gebiet zeigen.
Mit Krewis Hilfe durchquerten sie dichte Algenfelder und mieden schwierige Stellen. Unterwegs bewunderte das kleine Seepferdchen die Welt um sich herum.
— Ich wusste nicht, dass der Ozean so groß und schön ist, — gestand es Mila.
Mila lächelte:
— Der Ozean ist wirklich wundervoll, aber manchmal, wenn man klein ist, ist es besser, in der Nähe des Zuhauses zu bleiben. Eines Tages wirst du wachsen und auf Entdeckungsreise gehen können.
Plötzlich sahen sie eine große Silhouette vor sich. Es war der alte Fisch Kapa, der jeden Winkel des Ozeans kannte. Er bemerkte sie und schwamm langsam näher, um Mila und ihren Begleiter genau zu betrachten.
— Du bist weit geschwommen, kleiner Freund, — bemerkte Kapa, während er das Seepferdchen ansah. — Starke Strömungen hätten dich noch weiter forttragen können.
Mila bat Kapa höflich, ihnen einen sicheren Weg zu zeigen, und er nickte ernsthaft und führte sie zu einem engen Durchgang zwischen den Riffen. Dieser Weg half ihnen, die starken Strömungen zu vermeiden und schnell die ruhigen Gewässer zu erreichen, in denen das kleine Seepferdchen lebte.
Unterwegs trafen sie die leuchtende Qualle Lumia, die ihnen anbot, den Weg in dunkleren Abschnitten zu erhellen. Mit ihrer Hilfe konnten sie sicher die Algen- und Korallenfelder durchqueren.
— Danke, Lumia! — bedankte sich das kleine Seepferdchen, fasziniert davon, wie sie leuchtete und den Weg erhellte.
Endlich, nach einer langen Reise, erreichten sie das Korallenriff, wo das Seepferdchen lebte. Es sah sich um, und seine Augen füllten sich mit Freude — es war endlich wieder zu Hause!
— Danke, Mila! Danke an alle, die uns geholfen haben, — sagte es dankbar.
Mila lächelte und tätschelte es liebevoll auf den Kopf:
— Gern geschehen. Jetzt weißt du, dass der Ozean groß und wunderschön ist, aber manchmal ist es besser, mit jemandem zu reisen, der den Weg kennt.
Das Seepferdchen umarmte Mila mit seinem Schwanz und eilte zu seinen Verwandten, die schon auf es warteten. Und Mila kehrte glücklich zurück, froh, dass sie einem neuen Freund helfen konnte.
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