Die Henne, die goldene Eier legte: Ein türkisches Märchen über Gier und Geduld

Ein türkisches Märchen über einen Bauern, der alles verlor, weil er mehr wollte, als das Leben ihm gab. Eine lehrreiche Geschichte für Kinder.

Die Henne, die goldene Eier legte: Ein türkisches Märchen über Gier und Geduld

Kurzbeschreibung: Ein türkisches Märchen über einen Bauern, der nicht schätzte, was er hatte, und durch seine Gier alles verlor. Eine Geschichte über Geduld, Dankbarkeit und Güte.

die Henne, die goldene Eier legte türkisches Märchen

Vor langer Zeit lebte in einem kleinen Dorf ein Bauer namens Hasan. Er war ein guter Mensch, aber er träumte oft davon, reich zu sein. Jeden Tag arbeitete er auf seinem kleinen Feld und kümmerte sich um die Hühner in seinem alten Hühnerstall. Sein Leben war bescheiden, doch er sagte sich immer: „Wenn ich reich wäre, müsste ich nicht so hart arbeiten.“

Eines Morgens ging Hasan wie gewohnt in den Hühnerstall, um die Eier zu sammeln. Auf dem Boden sah er etwas Seltsames – eines der Eier war golden. Zunächst dachte er, es sei ein Scherz oder ein seltsamer Stein, aber als er das Ei säuberte, erkannte er, dass es echtes Gold war.

Hasan war erstaunt, beschloss jedoch, niemandem davon zu erzählen. „Vielleicht ist es nur Zufall“, dachte er. Doch am nächsten Tag legte das Huhn erneut ein goldenes Ei. Nach ein paar Tagen verstand er, dass eines seiner Hühner jeden Tag goldene Eier legte.

Hasan begann, die Eier heimlich auf dem Markt zu verkaufen, um zu verhindern, dass jemand von seinem Reichtum erfuhr. Nach und nach verdiente er mehr Geld, als er jemals erträumt hatte. Sein Leben veränderte sich: Er kaufte neue Kleidung, baute sein Haus aus und schmiedete sogar Pläne, in die Hauptstadt zu reisen.

Doch mit dem Reichtum wuchs in Hasans Herz auch die Gier. „Wenn ich jeden Tag nur ein Ei bekomme, dauert es viel zu lange. Aber was, wenn in dem Huhn noch mehr Gold steckt?“ dachte er.

Am nächsten Tag beschloss er, zu handeln. Hasan ging mit einem Messer in den Hühnerstall und nahm seine goldene Henne. „Wenn ich das ganze Gold auf einmal bekomme, muss ich nie wieder arbeiten“, sagte er sich. Doch als er die Henne öffnete, fand er nichts – nur die gewöhnlichen Innereien eines Huhns.

Der Bauer erkannte, dass er einen schrecklichen Fehler gemacht hatte. Er hatte die Quelle seines Reichtums zerstört, weil er alles auf einmal haben wollte. Seine Henne konnte keine goldenen Eier mehr legen, und der Reichtum verschwand ebenso schnell, wie er gekommen war. Als die Nachbarn von seiner Tat erfuhren, verspotteten sie ihn: „Das passiert, wenn Gier die Vernunft besiegt.“

Hasan kehrte zu seinem alten Leben zurück. Er arbeitete wieder auf dem Feld, doch jedes Mal, wenn er am Hühnerstall vorbeikam, erinnerte er sich an seine Dummheit. Mit der Zeit verstand er, dass Geduld und Dankbarkeit wichtiger sind als aller Reichtum der Welt.

Die Moral der Geschichte: Dieses Märchen lehrt, dass Gier und der Wunsch, alles auf einmal zu bekommen, zu Verlusten führen. Es ist wichtig, das zu schätzen, was man hat, und dankbar für jede Gelegenheit zu sein.

Fragen zur Geschichte:

  • Warum entschied sich Hasan, die Henne zu töten?
  • Was waren die Folgen seiner Gier?
  • Welchen Rat gibt uns diese Geschichte?

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