Warum sollte man keine fremden Sachen nehmen? Eine Geschichte über ein Äffchen, einen kleinen Elefanten und Freundschaft

Das Äffchen findet das Armband des kleinen Elefanten und beschließt, es mitzunehmen. Als sie vom Verlust erfährt, erkennt sie die Bedeutung des Respekts für fremde Dinge und gibt das Fundstück zurück.

Warum sollte man keine fremden Sachen nehmen? Eine Geschichte über ein Äffchen, einen kleinen Elefanten und Freundschaft

Unter einem riesigen, ausladenden Baobab-Baum mit einem kräftigen Stamm und majestätisch breiten Ästen trafen sich Freunde: das Äffchen Lulu und der kleine Elefant Tutu. Die Savanne um sie herum erwachte mit dem Rauschen des Windes und dem Gesang der Vögel zum Leben, und jeder schattige Winkel lud zum Ausruhen und Abkühlen ein. Aber Lulu war nicht diejenige, die lange still sitzen konnte: Sie sprang ständig von einem Ast zum anderen, spielte mit den Blättern und beobachtete ihre Freunde.

Äffchen Lulu findet ein glitzerndes Armband unter dem Baobab-Baum.

Heute war ein besonderer Tag für Tutu: Seine Mama hatte ihm ein wunderschönes Armband geschenkt, das aus bunten Steinen gefertigt war und in der Sonne schimmerte. Tutu trug es stolz an seinem Bein, bewunderte es und zeigte es seinen Freunden. Auch das Äffchen Lulu war von dem Armband begeistert und warf immer wieder einen sehnsüchtigen Blick darauf.

„Schau mal, Lulu, wie es funkelt!“ sagte Tutu und hob sein Bein, sodass das Armband in der Sonne glitzerte. Lulu lächelte breit und zwinkerte dem kleinen Elefanten zu. Doch dann, als Tutu von anderen Freunden abgelenkt war, kam ihr ein Gedanke.

Später, als die Freunde ihren eigenen Wegen folgten, bemerkte Lulu, dass Tutu sein Armband auf einem Stein unter dem Baobab-Baum liegen gelassen hatte. „Was für ein schönes Armband! Ich frage mich, wie es an meiner Pfote aussehen würde!“ dachte sich das Äffchen, sah sich um und nahm das Armband in die Hand.

Anfangs fühlte sich Lulu großartig mit dem Armband. Sie zog es sich über die Pfote und stolzierte durch die Savanne, fühlte sich wie eine richtige Prinzessin. Doch später begann sie ein merkwürdiges Gefühl zu beschleichen. Es schien, als würde sie jemand mit vorwurfsvollem Blick betrachten.

Kleiner Elefant Tutu sucht traurig nach seinem verlorenen Armband unter dem Baobab.

In der Zwischenzeit, als Tutu zum Baobab zurückkehrte und sein Armband nicht fand, war er sehr traurig. Er begann, überall danach zu suchen, in der Hoffnung, dass es vielleicht vom Stein heruntergefallen war. Er suchte im Gras, rund um die Wurzeln des Baobabs und bat sogar die anderen Tiere um Hilfe. Das Äffchen Lulu beobachtete dies aus der Ferne und begann zu verstehen, dass ihre Tat falsch gewesen war.

„Fremde Dinge ohne Erlaubnis zu nehmen, ist nicht richtig“, dachte sie. „Aber wie soll ich das Armband jetzt zurückgeben?“ Lulu verstand, dass der beste Weg, ihren Fehler zu korrigieren, ein ehrliches Geständnis und eine Entschuldigung war. Sie fasste sich ein Herz und trat zu Tutu.

„Tutu, ich muss dir etwas sagen“, begann Lulu und blickte zu Boden. „Ich... ich habe dein Armband genommen, weil es mir so gut gefiel. Bitte verzeih mir, dass ich nicht um Erlaubnis gefragt habe.“

Äffchen gibt das Armband dem Elefanten zurück und entschuldigt sich.

Tutu war zunächst überrascht, doch dann erkannte er, dass Lulu ihre Tat wirklich bereute. Er schaute sie an und nickte: „Ich freue mich, dass du es zurückgegeben und dich entschuldigt hast, Lulu. Wir sind doch Freunde, und Freunde sind immer ehrlich zueinander.“

Lulu fühlte, wie ihr ein Stein vom Herzen fiel. Sie lächelte glücklich und umarmte Tutu fest. Dann erzählte sie ihm, wie sie sich gefühlt hatte, als sie das Armband nahm. Sie versprach, künftig immer um Erlaubnis zu fragen und die Sachen anderer zu respektieren.

Tutu war glücklich, sein Armband zurückzubekommen, und noch glücklicher, dass seine Freundin Lulu ihren Fehler erkannt hatte. Jetzt wussten sie: In der Freundschaft ist das Wichtigste, ehrlich zu sein, einander zu respektieren und auf die Gefühle der Freunde zu achten.

Als die Sonne begann unterzugehen, gingen Lulu und Tutu nach Hause, aber dieser Tag war für beide eine wichtige Lektion. Sie hatten gelernt, dass fremde Dinge immer ihrem Besitzer zurückgegeben werden sollten und dass Ehrlichkeit und Respekt die Grundlage wahrer Freundschaft sind. So endete die Geschichte im Schatten des großen Baobabs, und die Freunde kehrten nach Hause zurück, wissend, dass sie morgen ein neuer Tag voller Freude und Freundschaft erwartete.

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