Das Kälbchen – Der schwarze Bauch, die weißen Hufe – Ein russisches Volksmärchen
Das russische Märchen „Das Kälbchen“ erzählt die Geschichte von einem kleinen Kälbchen, das in Schwierigkeiten geriet, aber mit Hilfe seiner treuen Freunde entkommen konnte. Eine lehrreiche Geschichte über Freundschaft und gegenseitige Hilfe.
Beschreibung: Die vollständige Version des russischen Volksmärchens über das kleine Kälbchen, das in Schwierigkeiten geriet, aber mit Hilfe seiner Freunde gerettet wurde. Eine Geschichte über Freundschaft und Mut.
Es lebten einmal ein Großvater und eine Großmutter. Sie hatten ein kleines Kälbchen. Das Kälbchen war schwarz mit weißen Hufen und hatte einen weißen Fleck auf der Stirn. Sie nannten es so: Das Kälbchen – der schwarze Bauch, die weißen Hufe. Der Großvater und die Großmutter liebten es sehr und kümmerten sich gut um es.
Eines Tages baute der Großvater für das Kälbchen einen Wagen. Nun konnte das Kälbchen Reisig aus dem Wald holen. Am Morgen spannte der Großvater es in den Wagen, legte Seile hinein und sagte:
– Geh in den Wald, Kälbchen, hol Reisig. Aber sei vorsichtig, geh nicht zu weit.
Das Kälbchen hörte auf seinen Großvater, trottete in den Wald und begann, Zweige zu sammeln. Aber dann sah es einen riesigen Busch mit trockenen Zweigen, die perfekt für den Wagen geeignet waren. Es ging näher, der Wagen verhakte sich im Busch und das Kälbchen konnte nicht mehr herauskommen. So sehr es auch zog, es gelang ihm nicht, sich zu befreien. Das Kälbchen fing an zu weinen:
– Määäh, Määäh, Großvater, Großmutter, helft mir!
Ein Fuchs ging vorbei. Er hörte das Weinen und kam näher.
– Wer weint denn hier so bitter? – fragte er.
– Ich, das Kälbchen – der schwarze Bauch, die weißen Hufe. Ich habe mich mit dem Wagen im Busch verfangen und kann nicht herauskommen. Hilf mir bitte!
Der Fuchs lachte:
– Ich helfe dir, aber du musst mir ein Lied singen.
Das Kälbchen sang, und der Fuchs zog den Wagen aus dem Busch. Dann sagte er:
– Ich habe dir geholfen, nun geh, komm nicht wieder in solche Schwierigkeiten.
Das Kälbchen bedankte sich beim Fuchs und trottete weiter. Doch bald steckte es wieder fest, diesmal in einem tiefen Loch. Wieder begann es zu weinen:
– Määäh, Määäh, Großvater, Großmutter, helft mir!
Ein Wolf ging vorbei. Der Wolf sah das Kälbchen und fragte:
– Wer weint denn hier?
– Ich, das Kälbchen – der schwarze Bauch, die weißen Hufe. Ich bin in ein Loch gefallen und komme nicht mehr heraus. Hilf mir!
Der Wolf dachte nach und sagte:
– Ich helfe dir, wenn du für mich tanzt.
Das Kälbchen tanzte, und der Wolf zog es aus dem Loch. Dann sagte er:
– Pass das nächste Mal besser auf.
Das Kälbchen bedankte sich beim Wolf und ging weiter. Doch auf dem Rückweg verhedderte es sich an einem großen Baum und konnte wieder nicht herauskommen. Diesmal schrie es noch lauter:
– Määäh, Määäh, Großvater, Großmutter, helft mir!
Ein Bär ging vorbei. Der Bär sah das Kälbchen und fragte:
– Wer schreit hier?
– Ich, das Kälbchen – der schwarze Bauch, die weißen Hufe. Ich habe mich verfangen und komme nicht mehr heraus. Hilf mir!
Der Bär brüllte und sagte:
– Ich helfe dir, aber du musst mir ein Märchen erzählen.
Das Kälbchen erzählte dem Bären ein Märchen, und der Bär befreite es. Dann sagte er:
– Sieh zu, dass du nicht wieder stecken bleibst.
Das Kälbchen bedankte sich beim Bären und ging nach Hause. Der Großvater und die Großmutter freuten sich, dass es unversehrt zurückgekehrt war. Seitdem war das Kälbchen vorsichtiger, und seine Freunde waren immer bereit, ihm zu helfen.
Moral: Dieses Märchen lehrt uns, dass man auch in schwierigen Situationen immer Hilfe finden kann. Es erinnert uns auch daran, dass wir für Freundlichkeit dankbar sein müssen.
Fragen für Kinder:
- Warum geriet das Kälbchen in Schwierigkeiten?
- Wie halfen der Fuchs, der Wolf und der Bär dem Kälbchen?
- Was lehrt uns dieses Märchen?
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