Der König und die Weberin – Ein englisches Volksmärchen über Klugheit und Güte
Ein englisches Volksmärchen über eine Weberin, die ihr Dorf durch ihr Geschick und ihren Verstand vor dem Zorn des Königs rettete. Eine Geschichte über Einfallsreichtum und die Kraft der Güte.
Kurzbeschreibung: Dieses englische Volksmärchen erzählt, wie eine Weberin mit Geschick und Einfallsreichtum den Respekt des Königs gewann und ihr Dorf vor seinem Zorn bewahrte. Eine Geschichte über die Bedeutung von Verstand, Güte und Fleiß.
Vor langer Zeit lebte in einem Königreich ein König. Er war ein aufbrausender und strenger Mann, doch er schätzte fleißige Menschen. Sein Reich erstreckte sich über viele Meilen, und seine Herrschaft basierte auf den Steuern, die die Bauern zahlten. Doch in einem der Dörfer ereignete sich ein Unglück: Eine Dürre zerstörte die Ernte, und die Bewohner konnten dem König nicht genug Getreide als Steuer geben.
Als der König davon erfuhr, wurde er wütend. „Wie können sie es wagen, meine Gesetze zu brechen?“ rief er. Der König befahl seinen Wachen, ins Dorf zu gehen und die Bewohner zu bestrafen. Als die Nachricht das Dorf erreichte, brach Panik aus. „Was sollen wir tun?“ fragten die Dorfbewohner einander.
Unter ihnen war eine junge Weberin, die für ihre Fähigkeit bekannt war, die schönsten Stoffe zu weben. Sie sagte: „Wir können die Vergangenheit nicht ändern, aber vielleicht kann ich mit dem König sprechen. Gebt mir einen Tag, und ich werde versuchen, uns zu retten.“
Die Weberin arbeitete die ganze Nacht. Sie nahm die besten Fäden, die sie hatte, und webte ein außergewöhnliches Muster. Es war ein Stoff, der das gesamte Königreich darstellte: Flüsse, Wälder, Burgen und sogar den König selbst, umgeben von seinen Rittern. Jeder Knoten war mit Liebe und Sorgfalt gemacht.
Am nächsten Tag, als die Wachen im Dorf ankamen, trat die Weberin ihnen entgegen. „Ich möchte mit dem König sprechen,“ sagte sie. Die Wachen, beeindruckt von ihrer Entschlossenheit, stimmten zu, sie zum Palast zu bringen.
Als sie vor den König trat, runzelte er die Stirn. „Warum sollte ich dir zuhören? Deine Leute haben mein Gesetz gebrochen!“
Die Weberin verbeugte sich tief und sagte: „Eure Majestät, wir haben eine Schuld bei euch, doch ich habe euch ein Geschenk gebracht, um unseren Respekt und unsere Entschuldigung auszudrücken.“ Sie entrollte den Stoff vor dem König. Seine Augen weiteten sich vor Staunen, als er die Feinheit und Schönheit des Musters sah. „So etwas habe ich noch nie gesehen! Wie hast du das gemacht?“ fragte er.
Die Weberin antwortete: „Ich habe all mein Wissen und Können hineingelegt. Es ist ein Symbol dafür, wie sehr wir, die Bewohner eures Königreichs, euch respektieren und versuchen, eure Gesetze zu erfüllen. Doch manchmal ist die Natur stärker als wir, wie es bei der Dürre der Fall war.“
Der König dachte nach. Er erkannte, dass seine Strenge nicht immer gerecht war. „Du hast dein Dorf gerettet, Weberin. Deine Arbeit zeigt, dass ihr euer Bestes gegeben habt. Ich erlasse eure Schulden für dieses Jahr, aber in Zukunft informiert mich früher über eure Probleme.“
Die Dorfbewohner begrüßten die Weberin als Heldin. Von da an wurde sie im ganzen Königreich bekannt. Menschen reisten von weit her, um ihre Stoffe zu sehen, und der König gab oft Aufträge für seinen Palast.
Die Moral der Geschichte: Dieses englische Volksmärchen lehrt uns, dass Verstand, Geschick und Güte selbst die strengsten Gesetze überwinden können. Fleiß und Einfallsreichtum verdienen immer Respekt.
Diskussionsfragen:
- Warum entschied sich die Weberin, selbst zum König zu gehen?
- Wie half ihr Können, das Dorf zu retten?
- Welche Lehren vermittelt uns diese Geschichte über Güte und Einfallsreichtum?
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