Die schmeichelnde Krähe und das Stück Käse – Eine indische Geschichte aus der Panchatantra

Beschreibung: Diese Geschichte aus der Panchatantra erzählt von einem listigen Fuchs und einer leichtgläubigen Krähe. Der Fuchs schaffte es, das Stück Käse, das die Krähe gefunden hatte, durch Schmeichelei zu ergattern. Die Geschichte lehrt Kinder, vorsichtig zu sein und schönen Worten nicht blind zu vertrauen.

Auf einem Ast eines hohen Baumes saß eine Krähe. In ihrem Schnabel hielt sie ein Stück Käse, das sie auf dem Boden gefunden hatte. Stolz auf ihren Fund, blickte sie glücklich umher und freute sich auf ein köstliches Frühstück.

In der Nähe ging ein listiger Fuchs spazieren. Er sah die Krähe und ihren Käse. "Wie bekomme ich bloß dieses Stück?" – dachte der Fuchs und schmiedete einen Plan.

Der Fuchs ging zum Baum und sagte mit einem freundlichen Lächeln: "Oh, welch wunderschöner Vogel sitzt auf diesem Baum! Du bist so hübsch, dein Gefieder glänzt in der Sonne wie schwarzer Satin. Ich bin sicher, dass deine Stimme genauso schön ist wie dein Aussehen."

Die Krähe, geschmeichelt von den Worten des Fuchses, fühlte sich stolz. "Er sagt, ich bin schön! Vielleicht sollte ich für ihn singen?" – dachte die Krähe.

Doch der Fuchs hatte einen schlauen Plan. Er fuhr fort: "Bitte, sing für mich, denn ich habe noch nie so einen schönen Vogel singen gehört."

Die Krähe konnte der Schmeichelei nicht widerstehen. Sie öffnete ihren Schnabel, um zu singen, doch in dem Moment fiel das Stück Käse direkt vor die Füße des Fuchses.

Der Fuchs schnappte sich den Käse sofort und lachte: "Danke für die Mahlzeit, liebe Krähe! Denk daran, dass nicht alle, die dich loben, dein Bestes wollen."

Die Krähe blieb mit leeren Händen zurück. Ihr Herz war voller Enttäuschung, und sie erkannte, dass Schmeichelei oft Betrug verbirgt.

Moral: Vertraue nicht blind schönen Worten. Sei vorsichtig und lerne, die Absichten anderer zu erkennen.

Fragen für Kinder:

• Warum hat die Krähe ihren Käse verloren?
• Wie hat der Fuchs die Krähe ausgetrickst?
• Welche Lehre können wir aus dieser Geschichte ziehen?