Der Mond im Brunnen – Ein deutsches Märchen über Neugier und Weisheit
Das deutsche Märchen „Der Mond im Brunnen“ erzählt von Kindern, die versuchen, das Spiegelbild des Mondes aus dem Wasser zu holen, und dabei lernen, den Unterschied zwischen dem Realen und dem Illusionären zu erkennen.
Kurze Beschreibung:
Der Mond im Brunnen ist ein deutsches Märchen über Kinder, die versuchen, das Spiegelbild des Mondes aus dem Wasser zu holen. Es lehrt, den Unterschied zwischen dem Realen und dem Illusionären zu erkennen und aufmerksam auf die Welt um uns herum zu sein.
In einem Dorf, unweit des alten Waldes, stand ein tiefer Brunnen. Das Wasser daraus wurde selten geholt, weil ein Bach in der Nähe floss. Doch die Kinder liebten diesen Brunnen. Tagsüber schauten sie hinein, um ihr Spiegelbild zu betrachten, und abends erzählten sie sich, welche Geheimnisse er verbergen könnte. Eines warmen Sommerabends versammelten sich mehrere Kinder um den Brunnen, um die Sterne zu bewundern. Plötzlich rief eines von ihnen: — Schaut! Der Mond ist in den Brunnen gefallen!
Alle rannten zum Rand und schauten hinein. Auf dem Boden spiegelte sich der runde, helle Mond im Wasser. Die Kinder waren erstaunt: — Wir müssen ihn holen! — sagte der mutigste Junge. — Das ist unser Mond, er darf nicht dort bleiben. Sie begannen zu überlegen, wie sie das anstellen könnten. Einer schlug vor, sich mit einem Seil hinunterzulassen, ein anderer wollte Wasser mit einem Eimer schöpfen, und der dritte wollte einen langen Haken bauen.
Die Kinder bauten einen Haken aus Stöcken und Seilen und versuchten, ihn in den Brunnen hinunterzulassen. Aber egal, wie sehr sie sich anstrengten, der Mond blieb unerreichbar. Jedes Mal, wenn sie Wasser schöpften, verschwand das Spiegelbild und erschien dann wieder. — Warum können wir ihn nicht fangen? — wunderte sich der Junge. — Vielleicht ist der Mond zu rutschig? — vermutete das Mädchen. Doch der jüngste unter ihnen rief plötzlich: — Schaut nach oben! Der Mond ist die ganze Zeit am Himmel gewesen. Das, was wir im Wasser sehen, ist nur sein Spiegelbild!
Alle Kinder hoben den Kopf und lachten. Sie verstanden, dass der Mond nie in den Brunnen gefallen war. Seine Schönheit spiegelte sich einfach in der ruhigen Wasseroberfläche. — Das heißt, nicht alles, was wir sehen, kann man auch holen, — bemerkte das Mädchen weise. — Ja, aber es hat Spaß gemacht! — fügte der Junge lächelnd hinzu.
Von da an kamen die Kinder oft zum Brunnen. Sie versuchten nicht mehr, den Mond zu fangen, aber sie liebten es, sein Spiegelbild zu betrachten und verstanden, dass die Schönheit der Natur oft näher ist, als sie erscheint. Außerdem lernten sie, dass es manchmal genügt, einfach nach oben zu schauen, um das Wahre zu sehen.
Die Moral der Geschichte:
Die Geschichte lehrt uns, dass nicht alles, was wir sehen, auch wirklich ist. Sie zeigt die Bedeutung der Achtsamkeit und lehrt Kinder, die Schönheit der Welt um uns herum zu schätzen.
Fragen für Kinder:
- Warum dachten die Kinder, der Mond sei in den Brunnen gefallen?
- Wie versuchten sie, den Mond zu holen?
- Was haben sie aus dieser Geschichte gelernt?
What's Your Reaction?