Der Rabe und der Käse – Ein deutsches Märchen über Gier und Lektionen der Großzügigkeit

Das deutsche Märchen "Der Rabe und der Käse" erzählt die Geschichte eines Raben, der seinen Käse durch Gier verliert, aber die Bedeutung von Großzügigkeit und guten Taten erkennt.

Der Rabe und der Käse – Ein deutsches Märchen über Gier und Lektionen der Großzügigkeit

Kurze Beschreibung:

Der Rabe und der Käse ist ein deutsches Märchen darüber, wie ein Rabe durch seine Gier den Käse verliert, aber Freude daran findet, anderen zu helfen, und somit freundlicher und großzügiger wird.

Der Rabe hält den Käse im Schnabel

Eines Tages fand der Rabe auf einem Feld ein großes Stück Käse, das der Bauer versehentlich fallen ließ. Der Käse war aromatisch, weich und sah so köstlich aus, dass der Rabe ihn sofort mit seinem Schnabel aufnahm und zu einem hohen Baum flog. Er setzte sich auf den obersten Ast, damit niemand ihm seine Entdeckung wegschnappen konnte.

Währenddessen spazierte eine Füchsin über das Feld. Ihre feine Nase ergriff den Duft des Käses, und bald entdeckte sie den Raben. Sie war hungrig, aber sie wusste genau, dass sie den Käse nicht mit Gewalt vom Raben bekommen konnte. Also entschloss sie sich, einen Trick zu versuchen.

— Guten Tag, verehrter Rabe! — rief die Füchsin, als sie sich dem Baum näherte. — Wie schön dein Gefieder ist! Es glänzt im Sonnenlicht wie Gold! Und deine Stimme, bestimmt klingt sie wie Musik. Würdest du mir ein Lied singen? Der Rabe, geschmeichelt von diesen Worten, dachte an nichts anderes mehr. Er öffnete seinen Schnabel, um zu singen, und der Käse fiel direkt in die Pfoten der Füchsin. — Danke für das leckere Geschenk, mein Freund, — sagte die Füchsin und verschwand zufrieden im Gebüsch.

Der Rabe sitzt nachdenklich auf dem Ast

Der Rabe saß auf dem Ast, beschämt und enttäuscht. — Was für ein Narr ich doch war, — dachte er. — Ich fiel auf Schmeicheleien herein und verlor das, was mir gehörte. Meine Gier und Eitelkeit haben zu diesem Verlust geführt. Er dachte lange darüber nach, wie er solche Fehler in Zukunft vermeiden könnte, bis seine Gedanken von einem leisen Piepsen unterbrochen wurden.

Unter dem Baum bemerkte er ein kleines Vögelchen. Es sah schwach aus und versuchte, Nahrung unter den heruntergefallenen Blättern zu finden. Der Rabe dachte nach: — Ich habe keinen Käse mehr, aber vielleicht kann ich diesem Vögelchen helfen? Anstatt über seinen Verlust zu klagen, entschloss er sich, etwas Gutes zu tun. Der Rabe flog hinunter und fand auf dem nahegelegenen Feld einige Körner. Er brachte sie dem kleinen Vögelchen und legte sie vorsichtig vor ihm ab.

— Danke, lieber Rabe! — sagte das Vögelchen. — Du hast mir geholfen, als ich so hungrig war. Der Rabe fühlte sich erleichtert. Er merkte, dass es viel schöner war, jemandem zu helfen, als den Käse zu bewachen.

Von diesem Tag an beschloss der Rabe, nicht mehr gierig zu sein. Er begann, anderen Vögeln zu helfen und teilte mit ihnen seine Nahrung. Bald sprach man im ganzen Wald von seinen guten Taten, und er war nie mehr allein. Die Vögel versammelten sich um ihn und respektierten ihn für seine Großzügigkeit und Güte. Sogar die Füchsin, als sie ihm wieder begegnete, verbeugte sich respektvoll und versuchte nicht mehr, ihn zu täuschen.

Die Moral der Geschichte:

Die Geschichte lehrt, dass Gier und Eitelkeit zu Verlusten führen können, aber Großzügigkeit und Fürsorge für andere das Leben mit Freude füllen und wahres Glück bringen.

Fragen für Kinder:

  1. Warum hat der Rabe seinen Käse verloren?
  2. Wie fühlte sich der Rabe, als er dem Vögelchen geholfen hatte?
  3. Was lehrt uns diese Geschichte?

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