Der Mond und der Bambus – Ein chinesisches Märchen über das Streben nach Höhe

Ein chinesisches Märchen über einen Mondstrahl, der den Kindern die Geschichte eines Bambus erzählt, der zum Himmel strebt. Eine Geschichte über Träume, Fleiß und die Natur.

Der Mond und der Bambus – Ein chinesisches Märchen über das Streben nach Höhe

Kurzbeschreibung: Dieses Märchen erzählt von einem Mondstrahl, der den Kindern das Geheimnis erklärt, warum Bambus zum Himmel wächst. Eine Geschichte über Streben, Fleiß und die Verbindung der Natur mit Träumen.

Hoch oben am Berg Luoshan, zwischen dichten Wäldern und kühlen Bächen, wuchsen schlanke Bambuspflanzen. Sie streckten sich so hoch gen Himmel, dass es schien, als wollten sie den Mond selbst erreichen. Die Dorfbewohner, die am Fuße des Berges lebten, bewunderten diese majestätischen Pflanzen immer. Doch niemand wusste, warum der Bambus so eifrig nach oben wuchs.

Eines Nachts versammelten sich die Kinder am Lagerfeuer und hörten den Geschichten der Ältesten zu. Aber anstatt Legenden zu erzählen, forderten die Ältesten die Kinder auf, selbst eine Erklärung zu erfinden. "Warum glaubt ihr, streckt sich der Bambus zum Himmel?" – fragten sie. Die Kinder schauten sich an, doch niemand wusste die Antwort.

Dann glitt ein heller Mondstrahl, der das Dorf erleuchtete, über den Boden und beleuchtete den Bambuswald. Er sprach mit sanfter, melodischer Stimme: "Ich werde euch erzählen, warum der Bambus immer zum Himmel strebt. Es ist eine Geschichte darüber, wie die Natur uns lehrt zu träumen und zu arbeiten."

Mondstrahl beleuchtet den Bambuswald

Die Kinder umringten neugierig den Wald, und der Strahl begann seine Geschichte:

Vor langer Zeit, als der Berg Luoshan noch jung war, wuchs in seinen Wäldern ein kleiner Bambus. Sein Stängel war dünn und kurz, und er beneidete die hohen Bäume, die über ihn hinausragten. "Ich bin zu klein, um bemerkt zu werden," beklagte sich der Bambus beim Wind.

Eines Nachts kam der Mond auf den Berg herab. Sein Licht war so hell, dass der ganze Wald in silbernes Leuchten getaucht wurde. Der kleine Bambus streckte seine Blätter aus und rief: "Oh, schöner Mond! Sag mir, wie kann ich so hoch und majestätisch werden wie die Bäume um mich herum?"

Der Mond lächelte sanft und antwortete: "Höhe ist nichts, was man in einem Moment erreichen kann. Es ist ein Weg, der Geduld und Arbeit erfordert. Wenn du groß werden willst, strecke dich jede Nacht zu mir, aber vergiss nicht: Wachstum braucht Zeit."

Seitdem begann der kleine Bambus zu wachsen. Jeden Tag streckte er sich höher, bemüht, den Mond zu erreichen. Der Wind trieb ihn voran, der Regen nährte seine Wurzeln und die Sonne gab ihm Wärme. Er lernte Geduld, weil er verstand: Jede Anstrengung bringt ihn seinem Traum näher.

Langsam, aber sicher wurde der Bambus höher und stärker. Die Nachbarbäume hörten auf, über seinen dünnen Stängel zu lachen. Jetzt sahen sie ihn mit Respekt an. Und der Mond beleuchtete jede Nacht seinen Weg und erinnerte ihn: "Strebe weiter. Du beweist, dass Träume durch harte Arbeit erreicht werden."

Als der Bambus gewachsen war, wurde er zum Symbol der Hoffnung und Ausdauer für den gesamten Wald. Seitdem streben all seine Nachkommen zum Himmel, egal wie hoch er auch sein mag.

Der Mondstrahl beendete seine Erzählung, und die Kinder betrachteten den Bambus mit neuer Bewunderung. "Jetzt verstehen wir, warum der Bambus zum Himmel strebt," sagten sie. "Er lehrt uns, nicht aufzugeben und immer nach unseren Träumen zu streben."

Seitdem liebten die Kinder es, im Bambuswald zu spazieren und diese Geschichte ihren Freunden zu erzählen. Und der Bambus am Berg Luoshan erinnerte sie jeden Tag daran, wie wichtig es ist, für seine Träume zu arbeiten.

Die Moral der Geschichte: Große Träume erfordern Geduld und Anstrengung. Nur wer weiter strebt, erreicht Höhen.

Diskussionsfragen für Kinder:

  1. Warum wollte der kleine Bambus hoch werden?
  2. Wie half ihm der Mond?
  3. Was lehrt uns dieses Märchen?

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