Die Goldene Gazelle und der Weise Fuchs – Eine Jataka-Parabel über Schläue und Ruhe
Eine Jataka-Parabel aus Indien über eine goldene Gazelle, die sich dank ihrer Schläue und der Hilfe eines weisen Fuchses einem Jäger entkam. Die Geschichte lehrt Gelassenheit, Klugheit und Loyalität.
Beschreibung: Diese Jataka-Parabel erzählt die Geschichte einer goldenen Gazelle, die sich dank ihrer Schläue und der Hilfe eines weisen Fuchses einem Jäger entkam. Die Geschichte zeigt, wie wichtig es ist, ruhig zu bleiben und kluge Entscheidungen zu treffen, sowie die Bedeutung von Loyalität und Freundschaft.
Vor langer Zeit lebte in einem dichten Wald eine wunderschöne goldene Gazelle namens Sundara. Ihr Fell glänzte in der Sonne, und ihre Bewegungen waren anmutig und schnell. Die Tiere bewunderten ihre Schönheit und Geschicklichkeit. Unter ihnen war jedoch ein weiser Fuchs, der stets sagte: "Äußere Schönheit bedeutet nichts ohne Klugheit und Schlauheit."
Die Gazelle war freundlich und bescheiden, aber etwas unvorsichtig. Sie hörte nicht immer auf die Ratschläge des Fuchses. "Meine Geschwindigkeit wird mich retten," dachte sie oft, überzeugt davon, dass ihre Geschicklichkeit sie vor jeder Gefahr schützen würde.
Eines Tages kam ein Jäger in den Wald. Er hatte von der goldenen Gazelle gehört und beschloss, sie zu fangen. "Wenn ich diese Gazelle fange, werde ich reich und berühmt," dachte er. Er legte ein Netz in der Nähe eines Teiches aus, wohl wissend, dass die Gazelle dort ihre Kehre auswerfen würde.
Die Gazelle, nichtsahnend, kam zum Wasser. Sie machte ein paar Schritte und geriet in das Netz. Sie kämpfte verzweifelt, um sich zu befreien, doch mit jeder Bewegung zog sich das Netz fester. Sundara erkannte, dass sie sich nicht alleine befreien konnte, und begann um Hilfe zu rufen.
Der weise Fuchs hörte die Rufe und eilte zu der gefangenen Gazelle. Als er sie sah, sagte er: "Panik ist nichts wert. Wenn du dich weiter aufregst, verschlimmerst du nur deine Lage. Ruhe ist deine größte Stärke."
"Aber wie kann ich entkommen?" fragte die Gazelle, bemüht, sich zu beruhigen.
Der Fuchs schaute sich um und bemerkte den Jäger, der sich bereits näherte. "Höre mir zu," sagte er. "Du musst so tun, als wärst du tot. Bewege dich nicht und halte den Atem an. Ich werde mich um den Rest kümmern."
Die Gazelle vertraute dem Fuchs und erstarrte. Als der Jäger näherkam, sah er die regungslose Gazelle. "Was für ein Glück!" rief er. "Sie kämpft nicht mehr. Das wird meine Aufgabe erleichtern."
Der Jäger begann, das Netz zu lockern, um die Gazelle herauszuziehen. Sobald das Netz ausreichend gelockert war, sprang die Gazelle plötzlich auf, stieß den Jäger mit ihren Hufen weg und rannte schnell in den Wald.
Der Fuchs lief zu der Gazelle, die sich in den Büschen versteckte. "Danke, weiser Fuchs!" sagte die Gazelle. "Du hast mich gerettet. Ich werde nie wieder deine Ratschläge ignorieren."
Der Fuchs lächelte und antwortete: "Denke daran, Geschwindigkeit und Stärke sind wichtig, aber ohne Klugheit und Ruhe sind sie bedeutungslos."
Von da an hörte die Gazelle stets auf die Ratschläge des Fuchses, und ihre Freundschaft wurde noch stärker. Die Geschichte, wie die goldene Gazelle dank der Weisheit des Fuchses gerettet wurde, verbreitete sich im ganzen Wald und erinnerte alle an die Bedeutung von Klugheit und Ruhe.
Moral: Ruhe und Schlauheit können in den schwierigsten Situationen retten. Ignoriere niemals die Ratschläge weiser Freunde.
Fragen für Kinder:
- Warum geriet die Gazelle in die Falle des Jägers?
- Wie half der Fuchs der Gazelle, sich zu retten?
- Welche Lektion lehrt diese Parabel?
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