Die Legende vom Donnervogel — Die Geschichte der Rettung der Großen Ebenen
Ein spannendes Märchen über Kinder, die den Donnervogel suchten, um die ausgetrockneten Ebenen zu retten, Regen zu bringen und die Natur wiederzubeleben.
In den weiten Ebenen Nordamerikas, wo der Wind durch das Gras streicht, lag ein kleines Dorf, das unter einer schweren Dürre litt. Die Flüsse waren ausgetrocknet, die Erde war rissig, und die Pflanzen konnten unter der sengenden Sonne nicht überleben. Die Dorfbewohner beteten um Regen, doch der Himmel blieb wolkenlos. Unter den Bewohnern waren ein Bruder und eine Schwester, Tavi und Lina, die beschlossen, selbst etwas zu unternehmen.
Der Älteste des Dorfes erzählte ihnen von einer Legende: "In den Ebenen lebt der Donnervogel, der Regen bringt. Findet ihn, und er wird unserem Land neues Leben schenken." Mutig machten sich Tavi und Lina auf den Weg, ausgestattet nur mit Wasserflaschen und den weisen Worten des Ältesten: "Folgt den Gewitterwolken, sie werden euch den Weg zeigen."
Die erste Herausforderung erwartete sie an einem ausgetrockneten Flussbett. Zwischen den Steinen lag ein großer weißer Wolf, der sie mit seinen leuchtenden Augen ansah. "Wer seid ihr, und was sucht ihr hier?" fragte er. Lina antwortete: "Wir suchen den Donnervogel, um Regen zu bringen." Der Wolf nickte: "Ich lasse euch passieren, wenn ihr meine Frage beantwortet. Was ist das Mächtigste in der Natur?" Tavi dachte nach und sagte: "Es ist das Wasser. Es kann Steine brechen und Leben spenden." Der Wolf lächelte und ließ sie weiterziehen.
Als Nächstes führte ihr Weg sie über Hügel, wo sie einem Adler begegneten. Er kreiste am Himmel und landete schließlich vor den Kindern. "Ihr sucht den Donnervogel, aber zuerst müsst ihr euren Mut beweisen," sagte er. Der Adler zeigte auf einen alten Baum, in dessen Krone ein Nest lag. "Dort befindet sich eine Feder, die euch zu eurem Ziel führen wird. Holt sie." Trotz des starken Windes kletterte Lina auf den Baum, holte die Feder und brachte sie zum Adler. "Jetzt seid ihr bereit, weiterzugehen," sagte er.
Die letzte Prüfung erwartete sie am Fuß eines Berges, wo ein steinerner Torbogen stand. Dort sahen die Kinder einen Staubwirbel, der wie ein lebendiges Wesen heulte. "Das ist der Geist der Dürre," flüsterte Lina. "Wir müssen ihn aufhalten." Tavi erinnerte sich an die Worte des Ältesten und begann, Salz, das sie aus dem Dorf mitgenommen hatten, in den Wirbel zu werfen. Das Salz löste den Wirbel auf, und vor ihnen öffnete sich ein Weg.
Auf dem Gipfel des Berges sahen die Kinder schließlich den Donnervogel. Seine Federn schimmerten wie Blitze, und seine Augen leuchteten wie Sterne. "Ihr seid zu mir gekommen, Kinder?" fragte er. Tavi antwortete: "Wir suchen Regen für unser Dorf. Bitte hilf uns." Der Donnervogel dachte nach und sagte: "Um Regen zu bringen, müsst ihr die Melodie der Natur spielen." Er gab ihnen eine magische Trommel, und Lina begann, einen Rhythmus zu schlagen, der wie Regentropfen klang.
Bald zogen Wolken am Himmel auf, Blitze zuckten, und es begann zu regnen. Der Donnervogel schlug mit seinen Flügeln, um das Wasser über die ausgedörrten Ebenen zu verteilen. "Ihr habt euer Land gerettet, weil ihr Mut und Weisheit gezeigt habt," sagte er, bevor er in den Himmel flog.
Als Tavi und Lina ins Dorf zurückkehrten, war die Erde feucht, und die Pflanzen begannen wieder zu wachsen. Die Dorfbewohner empfingen sie mit Freude und Dankbarkeit. Seitdem wurde der Donnervogel zum Symbol für Hoffnung und die Kraft der Natur, und die Kinder vergaßen nie die Lektion: Die Natur belohnt diejenigen, die sie schützen.
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