Elster Kra und ihre wertvollen Funde

Am Waldrand, gleich neben einer Lichtung, lebte eine Elster namens Kra. Sie war eine kluge und blitzgescheite Vogeldame, die unter allen Waldbewohnern für ihre besondere Sammelleidenschaft bekannt war. Kra liebte alles, was glänzte und leuchtete, und jeden Tag begab sie sich auf die Suche nach neuen Schätzen.

Kra hatte ein besonderes Versteck im hohlen Stamm eines alten Baumes, wo sie all ihre Schätze aufbewahrte. Dort glitzerten Glasperlen, kleine Stücke Folie, bunte Knöpfe und sogar ein alter Flaschenverschluss, den sie einst am Flussufer gefunden hatte. Diese kleinen Kostbarkeiten funkelten im Sonnenlicht und machten Kra zur glücklichsten Elster der Welt.

Eines Morgens, als Kra aufwachte, beschloss sie, tiefer in den Wald vorzudringen, in der Hoffnung, etwas ganz Besonderes zu finden. Ihre Flügel glänzten in der Sonne, und bei jedem Flügelschlag fühlte Kra die Aufregung des kommenden Tages. Sie flog zum Fluss, denn dort trieb der Wind oft interessante Dinge ans Ufer.

Am Flussufer entdeckte Kra etwas Glänzendes. Es war ein kleines Stück Glas, das wie ein Stern am Nachthimmel funkelte. Die Elster flatterte aufgeregt hin und her und hob das Glasstück vorsichtig auf. "Was für ein wundervoller Fund!" — rief sie und strich sanft mit ihrem Schnabel darüber. "Das wird meine Sammlung wunderschön ergänzen!"

Mit dieser glitzernden Trophäe setzte Kra ihren Weg am Flussufer fort, in der Hoffnung, noch mehr Schätze zu finden. Bald fiel ihr Blick auf einen kleinen, glänzenden Gegenstand, der in der Sonne funkelte. Als sie näher kam, erkannte Kra, dass es eine kleine Münze war! Sie leuchtete und glänzte wie eine kleine Sonne.

— Oh, das ist ein wahres Schmuckstück! — freute sich Kra. Sie nahm die Münze vorsichtig in ihren Schnabel und legte sie sorgsam neben ihr erstes Fundstück.

Weiter den Fluss entlang bemerkte Kra noch etwas Auffälliges. An einem Busch hatte sich ein kleiner roter Faden verfangen, der im Wind sanft hin und her schaukelte, als wollte er Kra näher heranwinken.

Kra flog zum Band und löste es vorsichtig ab. Sie betrachtete den leuchtenden roten Faden und entschied, dass diese kräftige Farbe perfekt in ihre Sammlung passen würde. Nun hatte sie nicht nur ein glitzerndes Glasstück und eine Münze, sondern auch ein wunderschönes rotes Band.

In diesem Moment hörte sie die Stimme von Igel Taps, der direkt hinter ihr stand.

— Hallo, Kra! Was hast du heute Schönes gefunden? — fragte er mit einem freundlichen Lächeln.

— Hallo, Taps! Schau mal, welche Schätze ich heute entdeckt habe! — sagte Kra glücklich und zeigte ihm ihre Fundstücke.

— Du liebst glänzende Dinge wirklich sehr, Kra! Aber wozu brauchst du all das? — fragte der Igel neugierig.

Kra überlegte kurz und lächelte dann.

— Sie machen mich einfach glücklich! Jedes von ihnen ist wie ein kleiner Lichtstrahl, den ich sammele, um meinen Tag heller zu machen.

Taps nickte, da er ihre Freude verstand, und wünschte Kra weiterhin viel Erfolg bei ihrer Suche. Kra flog zufrieden weiter und ihre Sammlung wuchs. Ihr Herz war voller Freude über jeden neuen Fund.

Als die Sonne begann, unterzugehen, kehrte Kra zu ihrem alten Baum zurück, wo sie ihre Schätze aufbewahrte. Sie legte das Glasstück, die Münze und das Band sorgfältig neben ihre anderen glänzenden Schätze. Alles funkelte und glitzerte, und Kra tanzte glücklich um ihre Sammlung herum.

Nun war ihre Sammlung noch prächtiger, und der Tag war voller Zauber. Kra wusste, dass am nächsten Morgen neue Abenteuer und vielleicht noch ein weiterer funkelnder Schatz auf sie warteten.

So setzte die Elster Kra ihre Suche fort und brachte Freude und Glanz in den Wald. Alle Waldbewohner wussten: Wenn ein kleiner, leuchtender Punkt am Himmel auftaucht, bedeutet das, dass Kra wieder auf der Suche nach ihren geliebten Schätzen ist!