Die Listige Ziege – Ein russisches Märchen über List und Ehrlichkeit
Das Märchen „Die Listige Ziege“ erzählt die Geschichte von einer eigensinnigen Ziege, die alle betrog und aus dem Haus jagte. Eine spannende Geschichte mit einer lehrreichen Moral.
Beschreibung: Ein russisches Volksmärchen über die listige Ziege, die das Haus mit List besetzte und alle vertrieb, die versuchten, ihr zu widersprechen. Aber auch die Listigen finden einen ebenbürtigen Gegner. Die Geschichte lehrt Gerechtigkeit und Ehrlichkeit. Lesen Sie den vollständigen Text des Märchens!
Es lebten ein Großvater und eine Großmutter. Sie kauften eine Ziege und kümmerten sich um sie. Jeden Tag führte die Großmutter sie auf die Weide, und am Abend fragte der Großvater:
– Nun, Ziege, hast du Gras gefressen? Hast du Wasser getrunken?
Die Ziege antwortete:
– Ich war nicht auf der Wiese, habe kein Gras gefressen und kein Wasser getrunken!
Der Großvater ärgerte sich über die Großmutter und das Enkelkind, da er dachte, sie würden sich nicht um die Ziege kümmern. Doch als er sie selbst auf die Weide führte, log die Ziege erneut:
– Ich war nicht auf der Wiese, habe kein Gras gefressen und kein Wasser getrunken!
Der Großvater verstand, dass die Ziege alle täuschte, und jagte sie fort. Die Ziege ging in den Wald, fand eine verlassene Hütte und nahm sie in Besitz. Jeder, der versuchte, einzutreten, hörte:
– Ich bin die listige Ziege! Ein halbes Zimmer ist mir zu wenig! Ich zertrample dir das Bein, mit meinem Horn steche ich dich!
Der erste, der an die Hütte kam, war der Hase. Er sah die Ziege und sagte:
– Lass mich in die Hütte!
Die Ziege schrie:
– Ich bin die listige Ziege! Ein halbes Zimmer ist mir zu wenig! Ich zertrample dir das Bein, mit meinem Horn steche ich dich!
Der Hase erschrak und rannte davon.
Dann kam der Wolf. Er klopfte mit seiner Tatze an die Tür und rief:
– Ziege, geh raus, das ist nicht dein Haus!
Doch die Ziege antwortete:
– Ich bin die listige Ziege! Ein halbes Zimmer ist mir zu wenig! Ich zertrample dir das Bein, mit meinem Horn steche ich dich!
Der Wolf erschrak und rannte ebenfalls davon.
Als Nächstes kam der Bär zur Hütte. Er klopfte mit seiner Tatze und brüllte:
– Jetzt werde ich dich vertreiben, listige Ziege!
Doch die Ziege schrie erneut:
– Ich bin die listige Ziege! Ein halbes Zimmer ist mir zu wenig! Ich zertrample dir das Bein, mit meinem Horn steche ich dich!
Der Bär hatte nicht mit so einer Antwort gerechnet, erschrak und ging ebenfalls fort.
Zuletzt kam der Hahn an die Hütte. Er ging mit einer Sense über der Schulter und krähte laut:
– Kikeriki! Ich bin der Hahn mit dem goldenen Kamm! Wenn du nicht gehst, werde ich dich mit der Sense lehren!
Die Ziege erschrak und rannte aus der Hütte. Der Hahn vertieb sie, und der Hase, der Wolf und der Bär kamen zurück ins Haus. Sie lebten alle friedlich und fröhlich, und die listige Ziege wurde nie wieder in ein Haus gelassen.
Moral: Dieses Märchen lehrt uns, dass List und Eigenwilligkeit nicht ohne Strafe bleiben. Ehrlichkeit und Freundschaft besiegen immer die Listigen.
Fragen für Kinder:
- Warum jagte der Großvater die Ziege aus dem Haus?
- Wer versuchte, die Ziege aus der Hütte zu vertreiben?
- Was lehrt uns dieses Märchen?
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