Goblins Grax und seine Welt unter der Erde

Der Goblin Grax – ein bösartiges Wesen, das in unterirdischen Höhlen lebt – wird mit seinen inneren Widersprüchen konfrontiert und erkennt, dass Wut und Aggression nicht sein Schicksal bestimmen müssen.

Goblins Grax und seine Welt unter der Erde

Grax war ein Goblin. Er war eines dieser Wesen, die in den dunklen Ecken der Mythen vorkamen, von denen Kinder sich vor dem Einschlafen fürchteten. Mit kleinen Augen, großen Ohren und einem Gesicht, das von Falten übersät war, lebte er in den unterirdischen Höhlen, umgeben von anderen ähnlich aussehenden Wesen. Goblins hatten weder besondere Ziele noch Sorgen, außer die unaufhörliche Freude, denen zu schaden, die es wagten, in ihre Welt einzutreten.

Goblins Grax in seiner unterirdischen Höhle

Grax war ein kleines, bösartiges und oft unzufriedenes Wesen, das von allen gemieden wurde. Seine kleinen Hände waren geschickt darin, Diebstähle zu begehen, Fallen zu bauen und Chaos zu stiften. Er war einer der aktivsten Goblins in seiner Gemeinschaft, und alle anderen respektierten ihn für seine Erfindungsgabe, wenn es um Streiche und Raubzüge ging.

Er war grob und verspottete oft die anderen, weil er überzeugt war, dass dies sein Platz in dieser Welt war. Er kannte keinen anderen Weg, als in seiner Höhle zu dienen, Reisende zu berauben und Fallen zu stellen für diejenigen, die zufällig in die unterirdischen Gefilde gerieten. Jedes Mal, wenn ein Mensch sich ihrer Gegend näherte, lachte Grax und bereitete sich darauf vor, sie mit der Spitze seines Messers zu empfangen, das er in die Taschen der armen Reisenden bohrte.

Doch trotz seiner bösartigen Natur konnte Grax nicht leugnen, dass in ihm etwas nicht stimmte. Jedes Mal, wenn er sah, wie andere Wesen lachten und das Leben genossen, fühlte er eine Leere in sich. Goblins konnten manchmal lustige und geschickte Wesen sein, aber sie hatten nicht das, was den Menschen immer eigen war: Freundschaft, Zuneigung, familiäre Bindungen. Grax hatte nie gewusst, was es bedeutete, sich um einen anderen zu kümmern, weil er nie ein Beispiel dafür gesehen hatte, wie man das tat.

Mit der Zeit begann Grax zu spüren, dass sein Leben von Monotonie und Hass geprägt war. Immer häufiger fragte er sich, was in dieser Welt wirklich Freude brachte. Er versuchte, Antworten in seinen bösen Streichen zu finden, aber je mehr er zerstörte, desto mehr fühlte er, dass etwas in ihm zerbrochen war. Jedes Lachen, jeder Schrei, den er hörte, brachte ihm keine Freude, sondern nur Wehmut.

Grax beobachtet die Zerstörung und spürt innere Leere

Eines Tages, als er wieder auf der Jagd nach Reisenden war, traf Grax auf einen alten Wanderer. Dieser Mann war anders als die, die er normalerweise in den Höhlen sah. Der Wanderer war nicht verängstigt, er ging einfach weiter, ohne sich um die möglichen Fallen zu kümmern. Grax, neugierig, beschloss, sich ihm zu nähern und ihn aus der Ecke heraus zu beobachten.

Der Wanderer blieb plötzlich stehen, als er Grax’ Anwesenheit spürte. Er drehte sich um und sagte: „Ich weiß, dass du hier bist. Warum versteckst du dich?“ Grax war erstaunt. Niemand bemerkte ihn so schnell, vor allem nicht diejenigen, die diesen Ort nicht kannten. Der Wanderer, mit einem Lächeln, fuhr fort: „Du suchst nach etwas mehr als nur nach Streichen, oder?“

Diese Worte trafen Grax wie ein Schlag ins Herz. Er wusste nicht, was er antworten sollte. Denn in der Tat fühlte er, dass sein Leben wie ein leeres Spiel war. Seine Wut und sein Übermut waren der einzige Weg, wie er sein Wesen ausdrücken konnte, aber was suchte er wirklich in diesen Handlungen?

Grax trifft den Wanderer und denkt über sein Leben nach

Der Wanderer, der den Zweifel in Grax’ Augen sah, trat näher und sagte, während er die Hand ausstreckte: „Du musst nicht derjenige sein, der man dich glauben lässt. Du kannst deinen eigenen Weg finden, wenn du loslässt, was dich zum Leiden bringt.“ Grax konnte nicht verstehen, was das bedeutete, aber er spürte eine seltsame warme Welle in sich. Es war wie etwas, das er nie zuvor erfahren hatte – Frieden.

Am nächsten Morgen kehrte Grax in seine Höhle zurück, aber er war schon ein anderer. Er beschäftigte sich weniger mit seinen üblichen bösen Taten und dachte mehr darüber nach, wie er sein Leben verändern konnte. Er wusste noch nicht, was genau er tun sollte, aber eines war klar – er wollte nicht mehr der sein, der er einmal war. Er musste kein böses Wesen sein, das Leid und Zerstörung bringt.

Grax begann, anderen Wesen in der Höhle zu helfen. Er lernte, nicht Fallen zu bauen, sondern sichere Wege zu schaffen, denen die vom Weg abgekommenen Wesen folgen konnten. Er wurde ein Freund für diejenigen, die nach Antworten suchten, und sein Leben begann, an Bedeutung zu gewinnen. Statt zu zerstören, begann er zu bauen.

Grax hilft anderen Wesen, sichere Wege in der Höhle zu bauen

Mit der Zeit erkannte er, dass es nicht in seiner Natur lag, ein böses Wesen zu sein. Er war nicht dazu erschaffen, Leid zu bringen, sondern Freude für diejenigen, die bereit waren, das Gute zu sehen. Grax lernte, mit sich selbst zu leben und akzeptierte, dass sein Leben nun ein Weg war, den er selbst wählte, und nicht der, den andere ihm aufzwangen.

Moral: Wahre Stärke liegt nicht im Zerstören, sondern darin, die Welt um sich zu verändern und freundlich zu sein, trotz der eigenen Natur.

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