Der Fuchs und Kotoffei Iwanowitsch – Ein russisches Volksmärchen
Das russische Märchen „Der Fuchs und Kotoffei Iwanowitsch“ erzählt, wie ein alter Kater durch die List des Fuchses zum König der Tiere wurde. Eine lehrreiche Geschichte über Klugheit, gegenseitige Hilfe und das Finden von Lösungen in schwierigen Situationen.
Beschreibung: Die vollständige Version des russischen Volksmärchens über einen alten Kater, der dank der Klugheit des listigen Fuchses zum König der Tiere wurde. Eine Geschichte über Klugheit, gegenseitige Hilfe und das Finden von Auswegen in schwierigen Situationen.
Es lebten einmal ein Großvater und eine Großmutter. Sie lebten arm und hatten kein Vieh, nur einen alten Kater, der bei ihnen im Haus lebte. Der Kater war sehr schwach geworden, fing keine Mäuse mehr, und die Großmutter begann zu schimpfen:
– Was sollen wir mit diesem Kater, wenn er keine Mäuse mehr fängt? Er ist uns nutzlos!
Der Großvater nahm den Kater, legte ihn in einen Sack, brachte ihn in den Wald und ließ ihn dort frei. Der Kater war nun allein. Er lief durch den Wald, hatte Hunger und konnte nichts zu essen finden. Und plötzlich entdeckte er einen Baumstumpf. Unter dem Baumstumpf waren viele Mäuseloch. Der Kater legte sich am Stumpf nieder und wartete auf die Mäuse. So fing er sie zum Mittagessen und ließ auch ein paar für das Abendessen übrig.
Der Kater aß und ging weiter durch den Wald. Plötzlich traf er auf einen Fuchs. Der Fuchs hatte noch nie solche Tiere gesehen. Er kam näher und fragte:
– Wer bist du? Ich habe dich noch nie zuvor gesehen!
Der Kater hob stolz den Kopf und antwortete:
– Ich bin Kotoffei Iwanowitsch, ein großer Tierführer, der aus den sibirischen Wäldern geschickt wurde.
Der Fuchs erschrak, dachte, dass der Kater ein wichtiger Chef sei, und beschloss sofort, sich mit ihm anzufreunden:
– Oh, Kotoffei Iwanowitsch! Entschuldigen Sie, dass ich Sie nicht sofort erkannt habe. Ich habe ein Zuhause, kommen Sie zu mir, ich werde Sie füttern und bewirten.
Der Fuchs führte den Kater zu seinem Bau, fütterte ihn mit Hühnchen und Fleisch und bot ihm dann an:
– Kotoffei Iwanowitsch, bleiben Sie bei mir. Wir werden zusammen leben. Ich werde Sie füttern, und Sie werden der Anführer aller Tiere sein.
Der Kater stimmte zu. Der Fuchs brachte ihm von nun an immer Leckereien: mal eine Gans, mal eine Ente, mal ein Huhn. Kotoffei Iwanowitsch lebte satt und wohl.
Eines Tages fing der Fuchs eine Ente und rannte fröhlich nach Hause, aber auf dem Weg traf er einen Wolf. Der Wolf stoppte ihn:
– Halt, Fuchs! Gib mir die Ente!
– Nein, ich werde sie nicht hergeben! – antwortete der Fuchs.
– Dann werde ich sie mir gewaltsam holen!
Der Fuchs drohte:
– Ich werde Kotoffei Iwanowitsch sagen, und er wird dich bestrafen!
– Wer ist das? – fragte der Wolf überrascht.
– Kennst du ihn nicht? Es ist unser Chef, der aus den sibirischen Wäldern geschickt wurde, um für Ordnung zu sorgen!
Der Wolf erschrak und ging weg. Der Fuchs rannte weiter, traf aber bald einen Bären. Der Bär versuchte ebenfalls, die Ente zu nehmen, aber der Fuchs erwähnte erneut Kotoffei Iwanowitsch. Der Bär erschrak und schlug vor:
– Gut, ich werde ein Geschenk für euren Chef bringen. Und der Wolf soll auch etwas mitbringen.
Der Fuchs befahl dem Bären, einen Ochsen zu bringen, und dem Wolf, ein Schaf zu bringen. Beide stimmten zu und gingen los, um Geschenke zu besorgen.
Als die Geschenke fertig waren, hielten der Bär und der Wolf auf einer Waldlichtung an und begannen zu beraten:
– Wer geht zu unserem Chef? – fragte der Bär.
– Ich habe Angst, – antwortete der Wolf, – geh du!
Doch auch der Bär wollte nicht gehen. Da trafen sie ein Kaninchen und schickten es, der Fuchs zu benachrichtigen, dass die Geschenke bereit waren. Das Kaninchen kam zum Bau des Fuchses, klopfte an die Tür und sagte:
– Michailo Iwanowitsch und Lewon Iwanowitsch warten mit Geschenken auf euch.
Der Fuchs und Kotoffei Iwanowitsch machten sich auf den Weg. Als sie sie sahen, kletterte der Bär auf einen Baum, und der Wolf versteckte sich in einem Loch unter dem Reisig. Der Kater sah das Fleisch, rannte zum Ochsen und begann, mit seinen Krallen daran zu kratzen. Der Bär hörte das "Miau-Miau" des Katers und dachte, es sei "weniger, weniger". Der Bär erschrak, kletterte vom Baum und rannte weg. Der Wolf sprang ebenfalls aus dem Loch und rannte hinterher.
Seitdem zeigten sich der Wolf und der Bär nicht mehr, und der Fuchs und Kotoffei Iwanowitsch lebten glücklich.
Moral: Diese Geschichte lehrt uns, dass man selbst in schwierigen Situationen einen Ausweg finden kann und dass Klugheit hilft, Schwierigkeiten zu überwinden.
Fragen für Kinder:
- Warum entschied sich der Fuchs, sich mit Kotoffei Iwanowitsch anzufreunden?
- Wie brachte der Fuchs den Wolf und den Bären dazu, Angst vor dem Kater zu haben?
- Was lehrt uns diese Geschichte?
What's Your Reaction?