Der Waldbrunnen – Ein englisches Volksmärchen über gute Herzen
Ein englisches Volksmärchen über einen Bruder und eine Schwester, die einen magischen Brunnen im Wald fanden. Er erfüllte ihre reinsten und gütigsten Wünsche. Eine Geschichte über Großzügigkeit.
Kurzbeschreibung: Dieses englische Volksmärchen erzählt, wie ein Bruder und eine Schwester durch ihre Güte und Fürsorge einen magischen Brunnen im Wald fanden. Er erfüllte ihre reinsten Wünsche und lehrte sie, dass Großzügigkeit immer belohnt wird.
Vor langer Zeit, in einem Dorf am Fuße bewaldeter Hügel, lebten ein Bruder und eine Schwester. Thomas war zehn Jahre alt, und seine jüngere Schwester Anna war erst sieben. Sie halfen sich stets gegenseitig, und ihre Freundlichkeit war im ganzen Dorf bekannt. Doch die Zeiten waren hart, und ihre Familie litt oft unter Wasser- und Nahrungsmangel.
Eines Morgens, als die Sonne gerade über den Hügeln aufging, beschlossen Thomas und Anna, in den Wald zu gehen, um Beeren zu sammeln. Sie nahmen kleine Körbe mit und ahnten nicht, welches Abenteuer sie erwartete. Tief im Wald hörten sie ein Geräusch, das wie plätscherndes Wasser klang. „Vielleicht ist es ein Bach?“ schlug Anna vor. Doch als sie dem Geräusch folgten, stießen sie auf einen Brunnen.
Der Brunnen sah ungewöhnlich aus: Seine Wände waren mit leuchtenden Steinen ausgekleidet, und das Wasser funkelte wie Sterne. Auf einem Stein neben dem Brunnen war eine Inschrift eingraviert: „Dieser Brunnen erfüllt eure guten Wünsche. Aber denkt daran: Nur die Reinen im Herzen können seine Magie sehen.“
Thomas und Anna schauten sich an. „Lass es uns versuchen!“ sagte Anna. Thomas trat zuerst an den Brunnen heran, blickte ins Wasser und sagte leise: „Ich wünsche mir, dass unsere Mutter nie wieder hungern muss.“ Anna, inspiriert von ihrem Bruder, fügte hinzu: „Und ich wünsche mir, dass alle in unserem Dorf genug Wasser haben.“
Plötzlich leuchtete der Brunnen noch heller, und ein sanftes Licht stieg aus ihm empor. „Eure Wünsche werden erfüllt, weil sie aus Güte und Sorge für andere stammen,“ sprach eine Stimme, die aus dem Wasser zu kommen schien. Thomas und Anna spürten eine leichte Brise, als ob der Wald ihnen für ihre reinen Absichten dankte.
Als die Kinder nach Hause zurückkehrten, entdeckten sie, dass die Brunnen im Dorf wieder mit Wasser gefüllt waren und auf ihrem Küchentisch frisches Brot lag. Die Dorfbewohner konnten sich nicht erklären, was geschehen war, aber Thomas und Anna bewahrten das Geheimnis des Brunnens. Sie gingen weiterhin dorthin, um gute Wünsche für andere zu äußern: für die Alten, die Kranken und die Einsamen.
Der Brunnen erfüllte stets ihre Bitten, bis eines Tages eine Stimme aus dem Wasser sagte: „Ihr habt viel Gutes getan, und euer Dorf hat gelernt, was Fürsorge und Großzügigkeit bedeuten. Meine Magie wird nicht länger benötigt. Denkt daran, dass die Kraft der Güte immer in euren Herzen lebt.“ Nach diesen Worten verschwand der Brunnen und hinterließ einen kleinen Bach an seiner Stelle.
Seitdem blühte das Dorf auf, und Thomas und Anna wurden zu Symbolen für Güte und Großherzigkeit. Ihre Geschichte wurde von Generation zu Generation weitergegeben, als Erinnerung daran, dass gute Herzen wahre Wunder bewirken können.
Die Moral der Geschichte: Dieses englische Volksmärchen lehrt uns, dass wahre Magie in guten Absichten und Taten liegt. Güte und Fürsorge für andere werden immer belohnt.
Diskussionsfragen:
- Warum erfüllte der Brunnen nur gute Wünsche?
- Wie nutzten Bruder und Schwester die Magie des Brunnens, um anderen zu helfen?
- Welche Lehren vermittelt uns diese Geschichte über Güte und Fürsorge für andere?
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