Die Bambusflöte – Ein chinesisches Märchen über einen Hirtenjungen, der Frieden in der Musik fand

Ein lehrreiches Märchen über den Hirtenjungen Li, der eine Bambusflöte bastelte. Ihre Klänge halfen ihm, Harmonie mit der Natur zu finden und wilde Tiere zu zähmen.

Die Bambusflöte – Ein chinesisches Märchen über einen Hirtenjungen, der Frieden in der Musik fand

Kurzbeschreibung: Dieses Märchen erzählt von dem Hirtenjungen Li, der eine Flöte aus Bambus bastelte. Ihre Melodie zähmte wilde Tiere und brachte Frieden in die Bambuswälder.

In einem kleinen Dorf, umgeben von einem Bambuswald, lebte ein Junge namens Li. Jeden Morgen hütete er die Schafe auf der Weide. Die Arbeit war ruhig, aber manchmal einsam. Um die Zeit totzuschlagen, lernte Li, die kleinen Details der Natur zu beobachten: das Zwitschern der Vögel, das Rauschen des Grases, das Flüstern des Windes in den dichten Bambusbüscheln.

Eines Tages bemerkte Li, dass ein zerbrochener Bambusstiel am Rande des Waldes ein seltsames Pfeifen erzeugte, wenn der Wind durch das Loch im Stiel wehte. "Welch erstaunlicher Klang," dachte der Junge. Er nahm den Stiel mit nach Hause und beschloss, ein Instrument daraus zu machen. Am Abend schnitzte Li vorsichtig mehrere Löcher in den glatten Bambusstiel. Am nächsten Tag probierte er, in die Flöte zu blasen. Zuerst waren die Töne unregelmäßig, aber Li übte weiter.

Li bastelt eine Flöte aus Bambus

Nach einigen Wochen konnte er Melodien spielen, die die Geräusche der Natur nachahmten: das Plätschern eines Baches, das Singen der Vögel, das Rauschen der Blätter. Seine Musik war so sanft, dass selbst die Schafe weniger aufgeregt wirkten, wenn sie ihr lauschten.

Doch eines Tages stand Li vor einer Gefahr. Während er am Waldrand spielte, tauchte ein riesiger Tiger aus den Büschen auf. Seine Augen blitzten, und sein Brüllen hallte durch den Wald. Li war erschrocken, wusste aber, dass er nicht fliehen konnte. Stattdessen hob er seine Flöte und begann zu spielen. Li's Finger zitterten, aber die Melodie floss ruhig und sanft.

Li spielt die Flöte vor dem Tiger

Der Tiger stoppte. Sein Brüllen verstummte, und er setzte sich, aufmerksam lauschte. Die Melodie füllte den Wald mit Harmonie. Nach und nach zog sich der Tiger tiefer in den Wald zurück, ohne jemandem Schaden zuzufügen.

Von diesem Tag an spielte Li die Flöte nicht nur für sich selbst, sondern auch für die Tiere. Seine Melodien wurden ein Teil des Dorflebens. Sogar die wildesten Tiere hörten auf, die Schafe und Menschen zu erschrecken, als ob sie die Musik von Li als Zeichen des Friedens anerkannten.

Tiere und Menschen hören Li's Musik

Die Dorfbewohner versammelten sich oft, um ihm zuzuhören. "Li's Musik beruhigt nicht nur die Tiere, sondern auch unsere unruhigen Herzen," sagten sie. Li begann, anderen das Basteln von Bambusflöten beizubringen, damit die Klänge der Harmonie sich überall verbreiten konnten.

Die Moral der Geschichte: Musik kann selbst an den gefährlichsten Orten Frieden bringen. Mut und Kreativität öffnen den Weg zur Harmonie mit der Natur.

Fragen zur Diskussion mit Kindern:

  1. Wie hat Li gelernt, auf der Flöte zu spielen?
  2. Warum hat Li's Musik den Tiger beruhigt?
  3. Was lehrt dieses Märchen?

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