Die Flügel des Pegasus — Ein griechisches Märchen für Kinder
Ein spannendes Märchen darüber, wie Kinder Pegasus halfen, seine Flügel zurückzubekommen, Prüfungen meisterten und die Kraft von Freundschaft und Mut entdeckten.
In den Hügeln des antiken Griechenlands, wo goldene Felder mit dem blauen Himmel verschmelzen, lebten ein Bruder und eine Schwester — Lykos und Ariadne. Ihr Dorf lag am Fuße des Olymps, und die Kinder träumten oft von den Göttern und magischen Wesen, von denen die Ältesten erzählten. "Eines Tages werden wir Pegasus sehen!" sagte Lykos oft. "Und wir werden ihm helfen, falls er es braucht," fügte Ariadne hinzu.
Eines Abends, als sie an einem Bach entlanggingen, hörten die Kinder ein leises Stöhnen. Sie folgten dem Geräusch und sahen ein schneeweißes Pferd mit Flügeln, das auf dem Boden lag. Es war Pegasus, aber seine Flügel sahen beschädigt aus. "Was ist mit dir passiert?" fragte Ariadne und lief zu ihm. Pegasus blickte die Kinder traurig an: "Meine Flügel können mich nicht mehr in den Himmel tragen. Ein böser Geist hat die Federn gestohlen, die mir Kraft geben. Ohne sie kann ich nicht fliegen."
"Wir werden dir helfen, die Federn zurückzubringen!" rief Lykos. Pegasus richtete sich auf: "Es wird nicht einfach sein. Die Federn sind an drei verschiedenen Orten versteckt, und jede Prüfung wird von Geistern bewacht. Wenn ihr mutig genug seid, folgt mir." Die Kinder stimmten zu, und Pegasus führte sie zum ersten Ort.
Die erste Prüfung erwartete sie am Fuße einer Klippe. Zwischen dichten Büschen schimmerte das Licht einer Feder. Doch der Weg wurde von einer riesigen Schlange blockiert. "Um weiterzukommen, müsst ihr mein Rätsel lösen," zischte die Schlange. "Was leuchtet, aber gibt keine Wärme?" Lykos antwortete schnell: "Der Mond." Die Schlange zog sich zurück, und die Kinder holten die Feder.
Die zweite Feder befand sich auf der Spitze eines alten Baumes im Wald. Als die Kinder näher kamen, erwachte der Baum und sprach. "Um die Feder zu erhalten, müsst ihr beweisen, dass ihr die Natur respektiert," sagte er. Ariadne bemerkte, dass an den Wurzeln des Baumes Müll lag, den Menschen hinterlassen hatten. Sie und Lykos begannen, den Boden zu säubern. Der Baum lächelte mit seinen Blättern und ließ einen Ast mit der Feder hinunter.
Die dritte Feder lag in einer Höhle, in der die Luft von einem donnerähnlichen Echo erfüllt war. Pegasus warnte: "Hier lebt der Geist des Windes. Seid vorsichtig." Als die Kinder eintraten, begann der Wind um sie herum zu wirbeln und sie fast umzuwerfen. "Wir müssen den Wind beruhigen," sagte Ariadne. "Lasst uns singen." Sie begannen, ein einfaches Lied zu singen, und der Wind ließ nach, wodurch der Weg zur letzten Feder frei wurde.
Mit allen drei Federn kehrten die Kinder zu Pegasus zurück. Er schlug mit seinen Flügeln, und die Federn kehrten an ihren Platz zurück und leuchteten in der Sonne. Pegasus erhob sich in die Luft und drehte eine Runde über den Kindern. "Ihr habt mir meine Kraft zurückgegeben," sagte er, als er wieder vor ihnen landete. "Dank euch kann ich wieder fliegen und die Welt beschützen. Ihr seid wahre Freunde."
Pegasus schenkte den Kindern kleine silberne Federn, die in der Sonne funkelten. "Diese Federn werden euch immer an euren Mut und eure Güte erinnern," sagte er, bevor er in den Himmel flog und hinter den Wolken verschwand.
Zurück im Dorf erzählten Lykos und Ariadne den Ältesten ihre Geschichte. Seitdem wurden sie als Helden gefeiert, und jeder Sonnenaufgang erinnerte sie an Pegasus, der dank ihrer Hilfe wieder am Himmel fliegen konnte.
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