Die Weise Eule – Ein englisches Volksmärchen über Gerechtigkeit und Güte
Ein englisches Volksmärchen über eine weise Eule, die den Tieren half, Streitigkeiten zu lösen und in Frieden zu leben. Eine Geschichte über die Bedeutung von Gerechtigkeit, Güte und Weisheit.
Kurzbeschreibung: Dieses englische Volksmärchen erzählt von einer weisen Eule, die den Waldbewohnern half, ihre Konflikte zu lösen und in Harmonie zu leben. Ihre Güte und Gerechtigkeit machten den Wald zu einem sicheren und glücklichen Ort für alle. Die Eule lehrte, dass wahre Stärke im Verhandeln und Helfen liegt.
In einem dichten Wald, wo die Bäume wie Türme emporragten und der Boden von weichem Moos bedeckt war, lebte eine weise Eule. Sie wohnte in einer alten Eiche im Zentrum einer Waldlichtung. Ihre Stimme war tief und beruhigend, und ihre Augen funkelten wie Sterne. Tiere aus dem ganzen Wald kamen zu ihr, um ihren Rat zu suchen. Sie half ihnen stets, faire Lösungen zu finden, weshalb sie von allen respektiert und geliebt wurde – von Mäusen bis zu mächtigen Hirschen.
Eines Abends, als die Sonne hinter dem Horizont verschwunden war, kam ein außer Atem geratener Hase zur Lichtung. „Weise Eule, hilf mir!“ rief er. „Der Fuchs behauptet, dass mein Bau jetzt ihm gehört. Er sagte, sein Zuhause sei zerstört, und er will nun bei mir wohnen.“
Die Eule hörte dem Hasen aufmerksam zu. „Warum möchte der Fuchs deinen Bau?“ fragte sie. „Er sagt, dass sein Bau durch einen Sturm zerstört wurde und er keine Zeit hat, einen neuen zu bauen,“ antwortete der Hase. Die Eule dachte kurz nach und sagte dann: „Bringe den Fuchs hierher. Ich möchte auch seine Seite der Geschichte hören.“
Der Fuchs kam zur Lichtung, und die Eule fragte ihn: „Warum möchtest du den Bau des Hasen übernehmen?“ Der Fuchs seufzte: „Mein Bau wurde zerstört, und ich habe keine Zeit, einen neuen zu bauen. Ich dachte, der Hase hätte genug Platz im Wald, und ich brauche einen Unterschlupf für meine Jungen.“
Die Eule überlegte und sagte: „Hase, könntest du dem Fuchs helfen, einen neuen Bau zu bauen? Gemeinsam würdet ihr schneller fertig, und der Fuchs könnte seine Jungen großziehen, ohne dir zu schaden.“ Der Hase war zunächst skeptisch, stimmte aber zu. Der Fuchs, überrascht von der Güte des Hasen, versprach, ihn vor anderen Raubtieren zu beschützen. Von da an wurden der Hase und der Fuchs Freunde, und ihre Familien halfen einander oft.
Das war jedoch nicht der einzige Streit, den die Eule klären musste. Eines Morgens kamen ein Spatz und eine Taube laut streitend zu ihr geflogen. Sie stritten darüber, wer die Samen von einem Feld am Fluss sammeln dürfe. Der Spatz schrie: „Ich habe diesen Ort zuerst gefunden!“ Doch die Taube antwortete wütend: „Aber ich brauche auch Nahrung!“
Die Eule hob ihren Flügel, um sie zum Schweigen zu bringen. „Sagt mir, gibt es genug Samen für euch beide?“ fragte sie. „Ja,“ antworteten sie. Daraufhin sagte die Eule: „Wenn genug Samen da sind, warum streitet ihr dann? Gemeinsam könntet ihr schneller sammeln, und die Zeit, die ihr mit Streiten verschwendet, besser nutzen.“ Die Vögel erkannten ihren Fehler und teilten das Feld fortan gerecht.
Mit der Zeit verbreitete sich der Ruf der Eule im ganzen Wald. Ihre Entscheidungen waren immer gerecht, und die Tiere lernten, nicht nur um Hilfe zu bitten, sondern auch Weisheit zu suchen. Der Wald wurde ein Ort, an dem Konflikte friedlich gelöst wurden und die Bewohner enger zusammenwuchsen.
Die Moral der Geschichte: Dieses englische Volksmärchen lehrt uns, dass Weisheit und Güte alle Konflikte lösen können. Zuhören und nach fairen Lösungen suchen schafft Frieden und Harmonie.
Diskussionsfragen:
- Warum vertrauten die Tiere der Eule so sehr?
- Wie halfen ihre Ratschläge, den Wald zu einem friedlicheren Ort zu machen?
- Welche Lehren vermittelt uns diese Geschichte über Gerechtigkeit und Güte?
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