Schneeweißchen und Rosenrot – Ein deutsches Volksmärchen über Güte und einen verzauberten Prinzen

Das deutsche Volksmärchen "Schneeweißchen und Rosenrot" erzählt die Geschichte von zwei lieben Schwestern, die einem Bären helfen und sein magisches Geheimnis entdecken.

Schneeweißchen und Rosenrot – Ein deutsches Volksmärchen über Güte und einen verzauberten Prinzen

Kurze Beschreibung:

Schneeweißchen und Rosenrot ist ein deutsches Volksmärchen über zwei Schwestern, deren Güte und Fürsorge einem verzauberten Bären helfen, zu seiner wahren Natur zurückzukehren. Ihre Freundschaft und Aufrichtigkeit besiegen das Böse.

Schneeweißchen und Rosenrot treffen den Bären

In einem kleinen Dorf lebten zwei Schwestern namens Schneeweißchen und Rosenrot. Sie lebten mit ihrer Mutter in einem kleinen, gemütlichen Häuschen am Waldrand. Schneeweißchen war ruhig, sanft und liebte es, sich um Blumen zu kümmern, während Rosenrot mutig, energisch und liebte es, im Wald spazieren zu gehen. Trotz ihrer unterschiedlichen Charaktere waren die Schwestern sehr eng und halfen einander stets.

In einem besonders kalten Winterabend klopfte ein Gast an ihre Tür. Als Rosenrot die Tür öffnete, stand ein großer Bär vor ihr. Sein dickes Fell war mit Schnee bedeckt. Die Mutter der Mädchen erschrak, aber der Bär sagte: — Fürchtet euch nicht vor mir. Ich bin erfroren und sehr müde. Lasst mich am Feuer wärmen.

Die Schwestern und ihre Mutter ließen den Bären herein, wärmten ihn und gaben ihm etwas zu essen. Von diesem Tag an kam der Bär oft abends zu ihnen. Er saß am Kamin, während Schneeweißchen und Rosenrot mit ihm spielten. Die Schwestern mochten den Bären, und er wurde ihr Freund. Als der Frühling kam, sagte der Bär: — Ich muss gehen. Mein Schatz im Wald ist in Gefahr, und ich muss ihn beschützen.

Beim Abschied fügte er hinzu: — Denkt daran, wenn ihr in Not seid, ruft mich, und ich werde euch helfen.

Eines Tages, als die Schwestern im Wald spazieren gingen, trafen sie einen Zwerg. Er war in den Büschen stecken geblieben, und sein langer Bart war verheddert. Der Zwerg murrte böse und bat nicht um Hilfe, aber die Schwestern beschlossen, ihm zu helfen. Sie befreiten vorsichtig seinen Bart, wofür er nur missmutig etwas murmelte und davonging. Einige Tage später trafen sie den Zwerg wieder, der diesmal in eine andere Notlage geraten war: Sein Bart war von einem Fisch am Ufer eines Flusses gefangen. Wieder halfen die Schwestern, obwohl er sich erneut nicht bei ihnen bedankte.

Zum dritten Mal trafen sie denselben Zwerg im Wald, wo er versuchte, einen Sack mit Schätzen vor dem Bären zu verteidigen. Der Zwerg schrie verzweifelt, aber als die Schwestern den Bären sahen, spürten sie, dass er gekommen war, um sie zu beschützen. Der Bär verscheuchte den Zwerg, der in Panik davonrannte und seine Schätze zurückließ. Dann geschah etwas Erstaunliches – der Bär begann sich zu verwandeln. Sein Fell verschwand, und vor den Mädchen stand ein wunderschöner Prinz.

Der Prinz erzählte ihnen, dass er vom Zwerg verzaubert worden war, und nur freundliche und aufrichtige Menschen konnten ihm helfen, den Fluch zu brechen. Er dankte Schneeweißchen und Rosenrot für ihre Güte und Fürsorge. Bald heiratete der Prinz eine der Schwestern, während die andere mit ihrer Mutter im gemütlichen Häuschen blieb. Von da an lebten sie alle glücklich und kannten nie wieder Armut oder Leid.

Die Moral der Geschichte:

Das Märchen lehrt, dass Güte, Aufrichtigkeit und die Bereitschaft, anderen zu helfen, immer belohnt werden. Auch in schwierigen Situationen ist es wichtig, fürsorglich und mitfühlend zu bleiben.

Fragen für Kinder:

  1. Warum halfen die Schwestern dem Bären und dem Zwerg?
  2. Wie war der Bär verzaubert?
  3. Was lehrt uns diese Geschichte?

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