Titel: Die Füchsin mit dem Nudelholz – Ein russisches Volksmärchen über Schlauheit und Strafe
Lesen Sie das Märchen "Die Füchsin mit dem Nudelholz", in dem die schlaue Füchsin ihren Willen mit List bekommt, aber am Ende die verdiente Strafe erhält.
Zusammenfassung
Die Füchsin mit dem Nudelholz ist ein Märchen über eine schlaue Füchsin, die ihren Willen mit List durchsetzte, aber am Ende für ihren Betrug bestraft wurde. Die Geschichte lehrt, dass Schlauheit zu unangenehmen Folgen führen kann.
Das Märchen
Die Füchsin läuft den Waldweg entlang, das Nudelholz in ihren Pfoten. Sie hat es im Wald gefunden, aber weiß nicht, warum sie es genommen hat. Plötzlich erscheint vor ihr ein geschnitztes Häuschen, aus dem Wärme strömt und die Luft nach süßen Brötchen duftet.
Die Füchsin war hungrig und konnte der Versuchung nicht widerstehen. Sie ging zum Häuschen, klopfte an und sagte:
„Klopf-klopf, ich bin die Füchsin, die gute Seele, aber kalt und hungrig! Lasst mich essen und übernachten!“
Doch aus dem Häuschen antworteten sie:
„Es ist schon eng genug hier ohne Gäste! Geh deinen Weg!“
Die Füchsin gab jedoch nicht auf und antwortete:
„Ach, was braucht man schon Platz? Ich lege mich einfach auf die Bank, der Schwanz darunter und das Nudelholz dazu.“
Da ließen sie sie herein.
Am nächsten Morgen, als der Hausherr aufwachte, war das Nudelholz in den Ofen geworfen. Er fragte:
„Wo ist mein Nudelholz?“
Die Füchsin antwortete:
„Gib mir stattdessen ein Huhn!“
Was blieb dem Hausherrn anderes übrig, als der Füchsin das Huhn zu geben? Die Füchsin, zufrieden, lief weiter und sang ein Lied:
„Die hübsche Füchsin ging –
In ihrem Pelz ist ihr ganzes Ansehen.
Fand ein Nudelholz im Wald,
Und war klug dabei:
Sie verbrannte das Nudelholz,
Und nahm stattdessen ein Huhn.“
Die Füchsin kam zum zweiten Häuschen, klopfte und sagte:
„Klopf-klopf, ich bin die Füchsin, die gute Seele, aber kalt und hungrig! Lasst mich essen und übernachten!“
Doch aus dem Häuschen antworteten sie:
„Es ist schon eng genug hier ohne Gäste! Geh deinen Weg!“
Die Füchsin antwortete:
„Ach, was braucht man schon Platz? Ich lege mich einfach auf die Bank, der Schwanz darunter und das Huhn daneben!“
Wieder ließ man sie hinein.
Am nächsten Morgen aß die Füchsin das Huhn, und als der Hausherr aufwachte, sagte sie:
„Wo ist mein Huhn? Gib mir stattdessen eine Gans!“
Der Hausherr hatte keine Wahl und gab ihr die Gans. Zufrieden lief die Füchsin weiter und sang erneut:
„Die hübsche Füchsin ging –
In ihrem Pelz ist ihr ganzes Ansehen.
Fand ein Nudelholz im Wald,
Und war klug dabei:
Sie verbrannte das Nudelholz,
Und nahm stattdessen ein Huhn.
Und für das Huhn –
Die Gans – die Schneegans.“
Die Füchsin kam zum dritten Häuschen, klopfte wieder und sagte:
„Klopf-klopf, ich bin die Füchsin, die gute Seele, aber kalt und hungrig! Lasst mich essen und übernachten!“
Doch aus dem Häuschen antworteten sie:
„Es ist schon eng genug hier ohne Gäste! Geh deinen Weg!“
Die Füchsin, wie immer, fand eine Ausrede:
„Ach, was braucht man schon Platz? Ich lege mich einfach auf die Bank, der Schwanz darunter und die Gans daneben!“
Am nächsten Morgen hatte die Füchsin die Gans gegessen, und als der Hausherr aufwachte, sagte sie:
„Wo ist meine Gans? Gib mir stattdessen dein Mädchen!“
Es tat dem Hausherrn weh, seine Tochter herzugeben, aber was blieb ihm anderes übrig? Er setzte seine Hund in einen Sack und gab ihn der Füchsin. Die Füchsin lief mit dem Sack weiter und sagte:
„Nun, Mädchen, singe mir ein fröhliches Lied!“
Aus dem Sack kam jedoch das laute Gebell des Hundes. Die Füchsin, erschrocken, warf den Sack weg und rannte tief in den Wald.
Der Hund sprang aus dem Sack und jagte der Füchsin nach. Sie rannte so schnell sie konnte, bis sie zu ihrem Bau kam. Sie setzte sich hin und begann zu sagen:
„Meine Augen, die so scharf sind, was habt ihr getan?“
„Wir haben gut geschaut.“
„Meine Ohren, die so schön sind, was habt ihr getan?“
„Wir haben gut gehört.“
„Meine Beine, die so schnell sind, was habt ihr getan?“
„Wir sind mit voller Kraft gerannt.“
„Mein Schwanz, der so flauschig ist, was hast du getan?“
„Ich zog am Boden, um dir beim Rennen zu behindern.“
„Ach du Ungeheuer! Ich werde dich aus dem Bau holen und dir eine Lektion erteilen!“
Die Füchsin zog ihren Schwanz aus dem Bau, und der Hund packte sie, zog sie heraus und fing an, sie zu schütteln!
Moral
Das Märchen lehrt uns, dass Schlauheit, auch wenn sie zunächst Vorteile bringt, letztendlich unangenehme Folgen haben kann. Es ist besser, ehrlich zu sein, als trickreich.
Fragen zum Märchen
- Wie nutzte die Füchsin ihr Nudelholz und was bekam sie dafür?
- Warum verlor die Füchsin am Ende alles?
- Welche Lehre können wir aus dieser Geschichte ziehen?
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