Wie der Büffel und der Flughund auf den Philippinen einen Drachen steigen ließen

Ein kleiner Büffel und ein Flughund lassen gemeinsam einen Drachen steigen, lernen Geduld und erkennen, dass es Zeit und Mühe braucht, um Ziele zu erreichen.

Wie der Büffel und der Flughund auf den Philippinen einen Drachen steigen ließen

Auf einem sonnigen Feld auf den Philippinen, wo sich die hohen Gräser bei jedem leichten Windhauch bewegten, lebten zwei Freunde: ein kleiner Büffel namens Bibo und ein Flughund namens Liana. Die beiden waren ein ungewöhnliches Freundespaar, und viele wunderten sich, wie sie sich so gut verstanden – schließlich war der eine ein Bodenbewohner und die andere eine geflügelte Nachtschwärmerin. Doch Bibo und Liana liebten es, ihre Zeit zusammen auf den weiten Feldern zu verbringen, wo sie die frische Luft und die schöne Aussicht genießen konnten.

Eines Tages hatte Liana eine neue Idee.

„Bibo, lass uns einen Drachen steigen lassen!“ schlug sie vor und hüpfte vor Freude. „Ich habe gesehen, wie andere das gemacht haben, und es sieht wirklich spannend aus!“

Bibo war begeistert von der Idee. „Einen Drachen steigen lassen? Das muss Spaß machen! Aber… ich habe das noch nie gemacht,“ gestand er und kratzte sich mit dem Horn hinter dem Ohr.

„Kein Problem,“ lächelte Liana. „Wir lernen das zusammen. Das Wichtigste ist Geduld und ein bisschen Mühe, dann schaffen wir es.“

Büffel Bibo und Flughund Liana besprechen das Drachensteigen auf einem weiten philippinischen Feld.

Liana brachte einen wunderschönen Drachen mit, der aus leichten Materialien gefertigt und mit bunten Bändern geschmückt war. Bibo bewunderte ihn voller Staunen: Der Drache war farbenfroh, mit Streifen, die in der Sonne schimmerten. Es sah aus, als würde dieses kleine fliegende Kunstwerk gleich in den Himmel aufsteigen und zwischen den Wolken tanzen.

Doch das war gar nicht so einfach. Als sie versuchten, den Drachen steigen zu lassen, stellten sie fest, dass die Schnur voller Knoten war. Liana seufzte und setzte sich neben Bibo.

„Es sieht so aus, als müssten wir erst etwas arbeiten, bevor wir den Drachen steigen lassen können,“ sagte sie und begann geduldig, die Knoten zu entwirren.

Obwohl Bibo ungeduldig war, beschloss er, sich an Liana ein Beispiel zu nehmen. Er nahm ein Ende der Schnur und begann vorsichtig, ihr zu helfen. Die Knoten waren schwierig, und manchmal schien es, als hätten sie einen gelöst, nur um noch mehr Knoten zu entdecken. Doch Liana ließ sich nicht entmutigen und beruhigte Bibo jedes Mal, wenn er nervös wurde.

„Geduld, Bibo,“ wiederholte sie sanft. „Wenn wir uns Mühe geben, werden wir es früher oder später schaffen.“

Nach einiger Zeit hatten sie es endlich geschafft: Die Schnur war nun glatt und ohne Knoten. Bibo atmete erleichtert auf. „So, jetzt ist die Schnur bereit – wir können den Drachen steigen lassen!“

Büffel und Flughund entwirren geduldig die Drachenschnur, bevor sie den Drachen steigen lassen.

Doch es gab noch ein anderes Problem: Der Wind war vollkommen eingeschlafen. Das Feld war völlig ruhig, und die Gräser bewegten sich kein bisschen. Bibo sah zu Liana und runzelte die Stirn.

„Aber wie sollen wir den Drachen ohne Wind steigen lassen?“ fragte er. „Wir haben uns so viel Mühe gegeben, und jetzt ist nicht mal ein leichter Wind da!“

Liana lächelte. Sie wusste, dass man manchmal einfach nur ein wenig Geduld braucht, um Erfolg zu haben.

„Mach dir keine Sorgen, Bibo,“ antwortete sie. „Der Wind wird bestimmt wieder kommen. Wir müssen nur noch ein wenig warten. Manchmal braucht es neben Mühe auch Geduld, um ans Ziel zu kommen.“

Sie setzten sich ins Gras und warteten. Anfangs war Bibo unruhig und schaute ständig in den Himmel, in der Hoffnung, einen Hinweis auf Wind zu sehen. Doch bald entspannte er sich und begann, die Schönheit um sich herum wahrzunehmen. Der Himmel war strahlend blau, die Sonne wärmte die Erde, und die hohen Gräser schimmerten golden im Sonnenlicht.

Nach einigen Minuten bemerkte Liana plötzlich, dass die Blätter der Bäume in der Ferne leicht zu zittern begannen. Der Wind frischte auf! Sie lächelte und klopfte Bibo auf die Schulter.

„Schau! Der Wind kommt!“ rief sie. „Bereit, Bibo?“

Bibo packte die Schnur und hielt den Drachen fest. Der Wind wurde stärker, und schließlich, als Liana ihm das Signal gab, ließ er den Drachen los, der langsam in die Luft aufstieg. Sie beobachteten, wie der Drachen kreiste und immer höher stieg, sein Schwanz wehte wie eine bunte Spur im Himmel.

Büffel und Flughund sehen begeistert zu, wie der Drachen über dem Feld in die Lüfte steigt.

„Wir haben es geschafft!“ rief Bibo begeistert. „Unser Drachen fliegt! Es war so toll, aber auch gar nicht so einfach.“

Liana lächelte, als sie ihren glücklichen Freund ansah. „Ja, Bibo, das zeigt, dass man mit Geduld und Anstrengung jedes Ziel erreichen kann. Selbst wenn es schwierig scheint, kann man alles schaffen, wenn man nicht aufgibt.“

Bibo nickte. Er fühlte sich stolz, denn nun wusste er, dass es für den Erfolg nicht nur Wünsche braucht, sondern auch harte Arbeit und Geduld. Der Drachen flog weiter über ihnen, als würde er daran erinnern, dass alle Träume hoch hinaus können, wenn man Ausdauer hat und den richtigen Moment abwartet.

An diesem Tag gingen Bibo und Liana mit einem Gefühl des Glücks und neuen Erkenntnissen nach Hause. Sie hatten verstanden, dass jeder gemeinsam verbrachte Moment und jede überwundene Schwierigkeit ihre Freundschaft stärkte und Freude an den erreichten Zielen brachte. Ihr Drachen, der im Himmel seinen Schwanz wehen ließ, wurde für sie zum Symbol für Geduld und Willenskraft.

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