Das Eichhörnchen und der Reiher: Eine japanische Geschichte über Güte und Hilfe

Das Eichhörnchen und der Reiher ist eine japanische Märchen über zwei völlig unterschiedliche Wesen, die sich in schwierigen Zeiten gegenseitig helfen. Eine Geschichte über Freundschaft und Dankbarkeit.

Das Eichhörnchen und der Reiher: Eine japanische Geschichte über Güte und Hilfe

Kurzbeschreibung: Das Eichhörnchen und der Reiher ist eine Geschichte darüber, wie gute Taten helfen, Schwierigkeiten zu überwinden. Dieses japanische Märchen lehrt Kinder, dass Freundschaft und Hilfe für andere die Welt besser machen.


Am Rande eines Waldes, neben einem ruhigen See, lebte ein kleines Eichhörnchen. Es liebte es, von Baum zu Baum zu springen, Nüsse zu sammeln und unter den Sonnenstrahlen zu spielen. Auf der anderen Seite des Sees wohnte ein Reiher. Seine große Größe und langen Beine ermöglichten es ihm, geschickt durch seichtes Wasser zu wandern, um nach Fischen zu suchen.

Eines Tages bemerkte das Eichhörnchen, dass der Reiher hinkte. Er stand an einer Stelle, kaum bewegte er sich, und sein Flügel war eingeklemmt.

— Was ist passiert? — fragte das Eichhörnchen und lief näher zum Ufer. — Ich habe mir den Flügel verletzt, — antwortete der Reiher leise. — Jetzt kann ich nicht mehr fliegen und Fische fangen. — Warte hier, ich versuche dir zu helfen! — rief das Eichhörnchen aus.

Das Eichhörnchen sammelte schnell weichen Moos, Zweige und Blätter, um dem Reiher ein Nest am Ufer zu bauen. Dann brachte es ihm einige Beeren und Nüsse, damit er den Hunger stillen konnte.

Einige Tage kümmerte sich das Eichhörnchen um den Reiher, bis dieser stärker wurde. Schließlich heilte der Flügel, und der Reiher konnte wieder fliegen. Er schlug mit den Flügeln, erhob sich in die Luft und rief:

— Danke, kleines Eichhörnchen! Du hast mich gerettet. Wenn du jemals Hilfe brauchst, ruf einfach.

Die Zeit verging. Eines Tages brach im Wald ein starker Sturm aus. Der Wind brach Äste von den Bäumen, und das Eichhörnchen konnte sich nicht verstecken. Eine riesige Wassermasse trug es zum See, wo es sich an den Wurzeln eines Baumes festhielt, aber nicht herauskommen konnte.

Das Eichhörnchen schrie:

— Reiher! Hilf mir!

Der Reiher, der seinen Ruf hörte, kam sofort geflogen. Er senkte sich zum Wasser, nahm das Eichhörnchen vorsichtig in seinen Schnabel und brachte es ans Ufer. Das Eichhörnchen zitterte vor Kälte, war aber unversehrt.

— Danke, Reiher. Du hast mir das Leben gerettet, — sagte das Eichhörnchen und kuschelte sich an seine Freundin. — Wir müssen uns immer gegenseitig helfen, — antwortete der Reiher. — Denn Güte wird mit Güte belohnt.

Von da an wurden das Eichhörnchen und der Reiher unzertrennliche Freunde. Sie spazierten gemeinsam durch den Wald, sammelten Beeren und spielten am See. Ihre Freundschaft wurde für alle Waldbewohner zum Vorbild und erinnerte daran, wie wichtig es ist, sich in schwierigen Zeiten gegenseitig zu helfen.

Das Eichhörnchen und der Reiher japanische Märchenillustration


Moral der Geschichte:

Diese Geschichte lehrt, dass gute Taten immer zurückkehren. Selbst wenn ihr ganz unterschiedlich seid, können Freundschaft und Hilfe euch verbinden.

Diskussionsfragen:

  • Warum entschied sich das Eichhörnchen, dem Reiher zu helfen, trotz seiner Größe und Gewohnheiten?
  • Wie hat der Reiher dem Eichhörnchen für seine Hilfe gedankt?
  • Was lehrt diese Geschichte über gegenseitige Hilfe und Freundschaft?

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