Kasadō und Urashima Taro - Ein japanisches Märchen über Familie und Geister
Kasadō und Urashima Taro ist ein japanisches Märchen über eine Familie, die ihren Schirm mit Geistern teilt. Eine Geschichte über Güte, Respekt vor Traditionen und Magie.
Kurzbeschreibung: Die Geschichte handelt von einer Familie, die durch Güte und Gastfreundschaft Geister unter ihrem Schirm aufnahm. Dieses japanische Märchen lehrt Respekt vor Traditionen, Hilfe für andere und dass Gutes immer zurückkehrt.
In einem kleinen Dorf, umgeben von Reisfeldern, lebte eine Familie: der Vater Kasadō, seine Frau und ihr Sohn Urashima Taro. Sie waren arm, aber immer bereit, denen zu helfen, die es brauchten. Ihr Haus war alt, und der einzige wertvolle Gegenstand war ein großer, schöner Schirm, den der Vater selbst gemacht hatte. Er pflegte ihn sorgfältig und benutzte ihn nur bei starkem Regen.
Eines Abends, als der Himmel sich verdunkelte und ein heftiger Regen begann, klopfte es an der Tür ihres Hauses. Der Vater öffnete und sah zwei Fremde – Männer in einfachen, durchnässten Kleidern.
— Entschuldigen Sie die Störung, — sagte einer von ihnen. — Wir reisen, aber dieser Regen hat uns überrascht. Könnten Sie uns zumindest für eine Nacht aufnehmen?
Kasadō antwortete ohne zu zögern:
— Natürlich, kommt herein. Wir haben nicht viel, aber wir teilen, was wir haben.
Die Frau reichte ihnen heißen Tee, und Urashima Taro breitete Matten für die Gäste aus. In der Nacht bemerkte der Vater, dass die Gäste überhaupt nicht schliefen. Sie saßen am Fenster und flüsterten. Er wurde neugierig und näherte sich leise, um ihr Gespräch zu belauschen:
— Diese Menschen sind sehr freundlich, — sagte der erste Geist. — Sie haben uns aufgenommen, ohne zu wissen, wer wir sind. — Wir müssen ihnen für ihre Gastfreundschaft danken, — antwortete der zweite. — Aber wie?
Am Morgen bedankten sich die Gäste bei der Familie und sagten:
— Euer Schirm ist sehr schön. Wir haben gesehen, wie sorgfältig ihr ihn pflegt. Lasst uns ihn als Dank für eure Güte schmücken.
Mit diesen Worten nahmen sie den Schirm und verschwanden. Die Familie war verwirrt, aber der Vater beschloss, dass die Gäste keine schlechten Absichten haben konnten. In derselben Nacht, als alle schliefen, kehrte ihr Schirm zurück ins Haus. Doch jetzt war er mit Mustern verziert, die in der Dunkelheit leuchteten wie Sterne. Der Vater sah ihn an und rief aus:
— Es ist ein Wunder! Jetzt schützt unser Schirm nicht nur vor Regen, sondern bringt auch Licht!
Die Familie setzte ihr Leben im Dorf fort, und Menschen aus der Umgebung kamen, um den magischen Schirm zu sehen. Jedes Mal, wenn die Familie den Schirm mit anderen teilte, wurde ihr Haus mit Reichtum und Freude erfüllt.
— Güte kehrt vielfach zurück, — sagte Kasadō zu seinem Sohn. — Denke immer daran, Urashima Taro.
So wurde die Familie Kasadō im ganzen Umkreis als Beispiel für Gastfreundschaft und Güte bekannt. Und ihr magischer Schirm diente den Menschen weiterhin, indem er selbst in der dunkelsten Nacht den Weg erleuchtete.
Moral der Legende:
Das Märchen lehrt, dass gute Taten sich vielfach zurückzahlen. Respekt gegenüber anderen und die Bereitschaft zu helfen machen die Welt heller und besser, wie das magische Licht auf Kasadōs Schirm.
Fragen zur Diskussion:
- Warum beschloss die Familie Kasadō, die Fremden aufzunehmen?
- Wie dankten die Geister der Familie für ihre Güte?
- Was lehrt diese Geschichte über Gastfreundschaft und Hilfe für andere?
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