Das kleine Flugzeug und die Nachtsterne: Wie es dem Mond half zu leuchten
Eines Nachts verliert der Mond sein Licht, und das kleine Flugzeug Wintik sammelt Sterne, um ihm wieder zum Strahlen zu verhelfen. Eine Geschichte über Güte und Fürsorge für andere.
An einem warmen Sommerabend flog das kleine Flugzeug Wintik über den Märchenwald und genoss den Anblick des nächtlichen Himmels. Er liebte die Nachtflüge sehr: Die Sterne funkelten über ihm wie kleine Diamanten, und der Mond leuchtete, sodass der Wald in sanftes Silberlicht getaucht war.
Doch in dieser Nacht geschah etwas Seltsames. Kaum war der Mond über dem Wald aufgegangen, verblasste sein Licht und er erlosch langsam. Der Nachthimmel wurde dunkel, und die Sterne schienen verloren ohne ihr Hauptlicht.
Wintik war überrascht und wusste sofort, dass etwas Ungewöhnliches passiert war. Er beschloss, herauszufinden, warum der Mond sein Licht verloren hatte.
Er flog näher an den Mond heran und sprach ihn höflich an:
— Mond, was ist mit dir passiert? Warum bist du erloschen?
Der Mond schaute Wintik traurig an und seufzte:
— Ich habe mein Licht verloren. Eine Wolke kam heute und nahm mein Strahlen mit sich. Nun kann ich die Nacht nicht mehr erhellen und den Waldbewohnern den Weg zeigen.
Wintik dachte nach. Er konnte den Mond nicht ohne Licht lassen, denn er war so wichtig für die Nachtwelt. Also beschloss er, dem Mond zu helfen, sein Leuchten zurückzubekommen.
— Keine Sorge, Mond, — sagte er aufmunternd. — Ich werde Sterne für dich sammeln, damit du wieder leuchten kannst. Ich verspreche, alles zu tun, damit dein Licht zurückkehrt.
Gesagt, getan! Wintik stieg in die Höhe und machte sich auf in die Tiefe des Nachthimmels, um Sterne zu sammeln, die dem Mond sein Licht zurückgeben könnten. Er flog über den Wald, wo ab und zu Glühwürmchen leuchteten, und suchte die hellsten Sterne aus. Der Himmel war klar und dunkel, die Sterne schienen so nah, dass man sie berühren konnte.
Wintik näherte sich dem ersten Stern, der besonders hell strahlte. Er bat ihn um Hilfe, und der Stern stimmte zu, Wintik auf seinem Weg zum Mond zu begleiten. Dann sammelte Wintik noch einige weitere Sterne, die ebenfalls bereit waren, die Nacht für den Mond zu erleuchten.
Als er genug Sterne hatte, begann Wintik, sie behutsam am Mond zu befestigen. Der erste Stern nahm seinen Platz ein, und der Mond leuchtete etwas heller. Dann folgten weitere Sterne, und bald war das Licht des Mondes zurück, anders als zuvor, aber dennoch wunderschön und geheimnisvoll.
— Danke, Wintik! — sagte der Mond, wieder in sanftem Licht erstrahlend. — Jetzt kann ich wieder den Weg für jene erleuchten, die das Licht brauchen.
Doch Wintik bemerkte, dass das Licht immer noch nicht ausreichte, um den ganzen Wald zu erhellen. Deshalb wandte er sich an die Glühwürmchen, die über der Lichtung summten.
— Liebe Glühwürmchen, — rief Wintik, — der Mond hat einen Teil seines Lichts verloren, und ich brauche eure Hilfe, damit er wieder in voller Kraft erstrahlt. Könntet ihr ihn für eine Nacht erleuchten?
Die Glühwürmchen stimmten fröhlich zu. Sie flogen zum Mond hinauf und bildeten ein leuchtendes Band um ihn herum. Nun strahlte der Mond noch heller, und der Nachthimmel war wieder voller Licht.
Der Mond, umgeben von Sternen und Glühwürmchen, erhellte den gesamten Wald. Die Tiere blickten dankbar zum Himmel, und Wintik fühlte, dass seine Mission erfüllt war.
— Danke, Wintik! — sagte der Mond. — Dank dir kann ich wieder strahlen und alle um mich herum erfreuen. Du bist ein wahrer Freund.
Das kleine Flugzeug verneigte sich vor dem Mond und flog, glücklich über sein gutes Werk, zurück in den Wald.
Von diesem Tag an wusste der Mond, dass es immer jemanden gibt, der in Not zur Hilfe eilt. Und Wintik, der das nächtliche Firmament durchquerte, erinnerte sich stets an jene Nacht, in der er dem Mond half, wieder zu leuchten – und daran, wie wichtig es ist, für jene da zu sein, die Unterstützung brauchen.
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