Der Fuchs und sein Spiegelbild – Ein chinesisches Märchen über Neid und Selbstakzeptanz

Ein chinesisches Märchen über einen Fuchs, der sein Spiegelbild im Gelben Fluss betrachtet und erkennt, dass er anderen nicht neidisch sein muss. Eine Geschichte über Selbstakzeptanz und innere Schönheit.

Der Fuchs und sein Spiegelbild – Ein chinesisches Märchen über Neid und Selbstakzeptanz

Kurzbeschreibung: Dieses Märchen erzählt von einem Fuchs, der anderen Tieren neidisch gegenüberstand, bis er sein eigenes Spiegelbild im Fluss erkannte. Die Geschichte lehrt Kinder, sich selbst zu akzeptieren und ihre Einzigartigkeit zu erkennen.

Am Ufer des Gelben Flusses, zwischen dichten Sträuchern, lebte ein junger Fuchs. Sein Fell war flauschig und glänzte in der Sonne, aber er blickte immer neidisch auf die anderen Tiere. "Schaut euch den Kranich an," dachte der Fuchs, während er beobachtete, wie dieser elegant entlang des Ufers ging. "Wie schön und groß er ist. Und ich bin nur ein kleiner Fuchs."

Der Fuchs beneidete nicht nur den Kranich. Er bewunderte die Anmut der Hirsche, die Stärke der Bären und die leuchtenden Federn der Pfauen. Jedes Mal, wenn er sie ansah, fühlte er, dass ihm etwas fehlte. "Warum bin ich nicht so schön und majestätisch?" seufzte er traurig.

Eines Tages, beim Spazieren entlang des Flusses, bemerkte der Fuchs, wie das ruhige Wasser seinen Schatten spiegelte. Er näherte sich, um sein Spiegelbild genauer zu betrachten. Das Wasser war klar, und im Spiegel sah der Fuchs sein Gesicht, umrahmt von roten Ohren, klugen Augen und einem flauschigen Schwanz.

Fuchs schaut sein Spiegelbild im Fluss an

Plötzlich lugte ein Pfauenhahn aus den Büschen hervor. Er sah, wie der Fuchs ins Wasser schaute, und fragte: "Woran denkst du, Fuchs?"

"Ich frage mich, warum ich nicht so schön bin wie der Kranich oder so stark wie der Bär," antwortete er.

Der Pfau lachte: "Fuchs, siehst du nicht, wie schön du bist? Schau dir deinen Schwanz an, er erinnert an die Flammen des Sonnenuntergangs! Und dein rotes Fell glänzt wie die Sonne an einem Herbsttag. Jeder von uns ist auf seine Weise einzigartig."

Der Fuchs dachte über die Worte des Pfauenhahns nach und schaute erneut in sein Spiegelbild. Zum ersten Mal bemerkte er, wie sein Fell im Sonnenlicht wunderschön schimmerte und sein Schwanz tatsächlich an Flammen erinnerte. "Das habe ich vorher nie bemerkt," sagte er.

In diesem Moment schwamm ein Hirschpaar den Fluss hinunter. Sie blieben stehen, um Wasser zu trinken, und sahen den Fuchs. "Wie schön du bist, Fuchs!" sagten sie. "Wir bewundern immer deine Anmut, wenn du am Ufer entlangläufst."

Der Fuchs lächelte und fühlte, wie sein Herz sich erwärmte. Er beneidete die anderen Tiere nicht mehr. Stattdessen erkannte er, dass jede lebende Seele auf der Erde ihre eigene einzigartige Schönheit und Stärke besitzt. "Danke, Fluss," flüsterte er seinem Spiegelbild zu. "Du hast mir gezeigt, wer ich bin."

Von da an wurde der Fuchs selbstbewusster. Er verglich sich nicht mehr mit anderen, sondern freute sich über seine eigene Natur. Indem er in Harmonie mit sich selbst lebte, wurde er noch glücklicher und freundlicher gegenüber seiner Umgebung.

Moral der Geschichte: Jeder von uns ist einzigartig und muss anderen nicht neidisch sein. Wahre Schönheit liegt darin, sich selbst so zu akzeptieren, wie man ist.

Diskussionsfragen für Kinder:

  1. Warum beneidete der Fuchs die anderen Tiere?
  2. Was half ihm, seine Einzigartigkeit zu erkennen?
  3. Was lehrt uns dieses Märchen?

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