Der Wolf und der Kranich – Ein russisches Märchen über Freundlichkeit und Undankbarkeit

Das Märchen „Der Wolf und der Kranich“ erzählt, wie der Kranich dem Wolf half, sich von einem Knochen zu befreien, doch der Wolf zeigte Undankbarkeit. Eine Geschichte über Freundlichkeit, Vorsicht und die Konsequenzen von Undankbarkeit.

Der Wolf und der Kranich – Ein russisches Märchen über Freundlichkeit und Undankbarkeit

Beschreibung: Die vollständige Version des russischen Märchens, in dem der Kranich dem Wolf hilft, sich von einem Knochen zu befreien, aber der Wolf ihm undankbar gegenüber ist. Eine Geschichte, die lehrt, freundliche Taten zu schätzen und vorsichtig zu sein.

Der Wolf und der Kranich

Eines Tages fand der Wolf im Wald ein Stück Fleisch. Hungrig verschlang er es gierig, doch versehentlich verschlang er auch einen Knochen. Der Knochen blieb in seiner Kehle stecken, und der Wolf konnte ihn weder hinunter schlucken noch wieder ausspucken. Er kämpfte, schnaufte und versuchte, sich selbst zu helfen, doch es gelang ihm nicht. Er begann, nach jemandem zu suchen, der ihm helfen konnte.

Der Kranich spazierte gerade durch den Wald. Der Wolf ging zu ihm, ergriff seinen Flügel und bat flehentlich:

– Kranich, rette mich! Der Knochen steckt in meiner Kehle, ich kann ihn nicht herausbekommen. Wenn du mir hilfst, werde ich dich großzügig belohnen. Ich verspreche, dich nicht zu fressen, selbst wenn du deinen Kopf in meinen Rachen steckst!

Der Kranich war misstrauisch:

– Du versprichst mir, dass du mich nicht betrügen wirst? Ich vertraue dir, aber du könntest mich hintergehen.

Der Wolf flehte:

– Ich schwöre bei allem, was im Wald ist, dass ich dir nichts tun werde. Hilf mir, sonst sterbe ich!

Der Kranich stimmte zu, ihm zu helfen. Vorsichtig trat er an den Wolf heran und sagte:

– Öffne deinen Rachen weit und bleib still. Ich werde den Knochen mit meinem Schnabel herausziehen, aber du darfst nicht zubeißen!

Der Wolf öffnete brav seinen Rachen, und der Kranich, seinen langen Hals ausstreckend, steckte seinen Schnabel in die Kehle des Wolfes. Er griff vorsichtig nach dem Knochen, zog ihn heraus und befreite den Wolf. Der Wolf seufzte erleichtert, und der Kranich flog auf einen sicheren Abstand.

– Nun gut, – sagte der Kranich, – ich habe dir geholfen. Jetzt halte dein Wort und belohne mich für meine Hilfe.

Aber der Wolf, mit einem gierigen Blick, grinste:

– Hast du etwa keine Belohnung bekommen? Du hast deinen Kopf in meinen Rachen gesteckt und bist noch am Leben. Ist das nicht genug für dich?

Der Kranich war empört:

– Wie kannst du so handeln? Ich habe dir geholfen, und du betrügst mich! Du bist undankbar und gewissenlos!

Der Wolf lachte und antwortete:

– Du bist selbst schuld. Wer kann einem Wolf schon vertrauen? Geh jetzt deinen Weg und sei froh, dass ich dich nicht gefressen habe!

Der Kranich, enttäuscht und verletzt, flog auf und rief:

– Möge dir niemand mehr helfen, du undankbares Tier! Du wirst mich nie wieder betrügen!

Seitdem sprach der Kranich nicht mehr mit dem Wolf, und der Wolf lebte weiterhin im Wald, aber niemand traute ihm mehr. Der Wolf verstand, dass seine List ihn in die Einsamkeit geführt hatte.

Der Kranich hilft dem Wolf

Moral: Diese Geschichte lehrt uns, dass wir Freundlichkeit schätzen sollten, und dass List und Undankbarkeit nur zu Einsamkeit und Problemen führen.

Fragen für Kinder:

  1. Warum stimmte der Kranich zu, dem Wolf zu helfen?
  2. Wie hat der Wolf den Kranich betrogen?
  3. Was lehrt uns diese Geschichte?

What's Your Reaction?

like

dislike

love

funny

angry

sad

wow